Sie wisse nichts über Bosnien-Herzegowina, erdreiste sich jedoch, sich in die “inneren Angelegenheiten” eines anderen Staates einzumischen. Darüber hinaus sei sie offen feindselig “gegenüber den christlichen Völkern in Bosnien und Herzegowina, indem sie sich auf die Seite der Muslime stellt”, schrieb Dodik auf der Onlineplattform X in Bezug auf Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos).

Zum Erklärung: Im März hatte die gesamtstaatliche Staatsanwaltschaft Bosnien-Herzegowinas Haftbefehle gegen die drei Politiker erlassen. Daraufhin verhängte Österreich neben anderen europäischen Ländern ein Einreiseverbot gegen Dodik und zwei weitere hochrangige Politiker der bosnischen Republika Srpska. Demgegenüber ist Dodik beispielsweise in Ungarn unter Premier Viktor Orban willkommen – den beiden wird ein Naheverhältnis nachgesagt.

Meinl-Reisinger ihrerseits warf Dodik separatistische Provokationen und Aktionen vor, die die Sicherheit, Stabilität, verfassungsmäßige Ordnung und territoriale Integrität von Bosnien-Hezegowina bedrohen würden.

Milorad Dodik im Rahmen eines kürzlichen Besuchs bei Kremlchef Wladimir PutinIMAGO/ITAR-TASS

Dodik kritisiert Meinl-Reisinger nicht zum ersten Mal

Dodik hatte Meinl-Reisinger bereits in der Vorwoche scharf kritisiert, worauf der Botschafter von Bosnien-Herzegowina, Siniša Bencun, ins Außenministerium zitiert wurde.

Zur Erinnerung: Bosnien-Herzegowina wurde als Ausfluss des Jugoslawienkriege 1995 in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina aufgeteilt, Stichwort Dayton-Abkommen. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung verbunden.

Ist Beate Meinl-Reisinger in Ihren Augen eine kompetente Außenministerin?