Projekt Ballhausplatz - jetzt alles: NEOS wollten mit Sebastian Kurz regieren!
Irmgard Griss als Vizekanzlerin, “mit Milo und Feri” war schon alles besprochen: Die Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft hat jetzt das ganze Papier zum Projekt Ballhausplatz, also den Plan, wie Sebastian Kurz – ganz legal – Kanzler werden wollte.
Nicht wirklich alles hat das umstrittene Wiener Wochenblatt Falter im September 2017 über das Projekt Ballhausplatz berichtet: Aus dem jetzt auch dem eXXpress und der eu-infotehk.com vorliegenden gesamten 457-seitigen Konvolut wurde damals, ein Monat vor der Nationalratswahl im Oktober 2017, hauptsächlich das gebracht, was dem neuen ÖVP-Spitzenkandidaten Sebastian Kurz schaden könnte.
Wer auch die Vorgangsweise der Falter-Redakteure bei der Aufbereitung des Ibiza-Video-Schnipsel zu der theatralischen Veröffentlichung am 17. Mai 2019 kennt, wird dabei eher nicht an einen Zufall glauben: Vieles von den 457 Seiten, was andere politische Mitbewerber von Kurz vor dem Wahltag massiv schaden könnte, wurde vor fünf Jahren von der linkslastigen Wochenzeitung nicht gezeigt.
Präsidentschaftskandidatin sollte Vizekanzlerin der ÖVP-NEOS-Koalition werden
Jetzt kann der eXXpress als unabhängige News-Plattform wesentlich mehr vom brisanten Inhalt des Projekts Ballhausplatz zeigen. Gleich ein Punkt, der sicher viele Österreicher überrascht: Just die NEOS, die ständig die ÖVP attackieren und in diversen U-Ausschüssen dramatische Anfragen-Angriffe in Serie gegen die Volkspartei starten, wollten offenbar genau mit dieser ÖVP von Sebastian Kurz regieren!
So steht in der Auflistung der bereits geplanten Aufstellung der neuen Bundesregierung unter Kanzler Sebastian Kurz in dem Papier aus dem Jahr 2016 der Name von Irmgard Griss gleich unter jenem des ÖVP-Chefs. Die Ex-Präsidentschaftskandidatin sollte also Vizekanzlerin in der Regierung Kurz I werden, siehe Faksimile der Seite aus dem Akt der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).
Dass diese ÖVP-NEOS-Koalition keinesfalls ein Hirngespinst eines einzigen Vertrauten von Sebastian Kurz war, wird auf einer anderen Seite des Akts bestätigt: “Stand Gespräche mit Milo, Feri und Hintergrund. Forderungen, Mandatsverteilung bei früheren Gesprächen – derzeitige Realität: ÖVP: 47 Mandate, 3 Stronach-Leute = 50, NEOS: 9 Abgeordnete. Strolz: Von 9 auf 18 Mandate verdoppeln (Wahlziel), Verteilungsschlüssel 50/33/17. Milo und Feri: Einer allein darf nicht dominieren.”
Unter diesem Absatz ist dann zu lesen: “Große Frage: Koalition mit der FPÖ?”
Zur Erinnerung: Irmgard Griss hatte damals, Ende 2016, aufgrund ihrer Teilnahme am Bundespräsidenten-Wahlkampf relativ viel Popularität.
Interessante Namen auf der Kandidatenliste für die Nationalratswahl
Wie werden jetzt etwa die streitbare NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper und der NEOS-Parlamentarier Helmut Brandstätter auf die News reagieren, dass sie in den vergangenen U-Ausschuss-Monaten eigentlich ihren Fast-Koalitionspartner und Fast-Regierungs-Chef attackiert haben, der noch dazu ihre Parteifreundin Irmgard Griss zur Vizekanzlerin machen wollte?
Ebenso interessant: Die Planspiele der neuen jungen ÖVP-Spitze um Sebastian Kurz im Jahr 2016 zu der Kandidatenliste für die Nationalratswahl. So ist etwa die Krone-Mitarbeiterin und Ex-ORF-Lady Vera Russwurm auf Platz 1 der Wiener Liste gereiht, Karl Nehammer hingegen nur auf Platz 6 – die Dynamik der Ereignisse der vergangenen sechs Jahre hat da dann doch einiges verändert.
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