Propaganda-Schlacht um Verluste: 15.000 ukrainische Soldaten allein im April gefallen?
15.000 ukrainische Soldaten sollen allein im April getötet worden sein, verbreitet der Kreml – und gibt aber selbst keine Verlustzahlen bekannt. Die Zahl der toten russischen Soldaten dürfte ebenso hoch, vermutlich sogar weit höher sein.
Auch wenn die Angaben beider Kriegsparteien mit großer Skepsis zu bewerten sind: Die russischen Angaben, dass 15.000 Soldaten der ukrainischen Armee in nur 30 Tagen im April gefallen sind, könnten der Realität entsprechen – immerhin zeigen auch ukrainische Telegram-Kanäle immer mehr erschütternde Fotos von den überfüllten Notaufnahmen direkt an der Front, und bisher konnte keinerlei große Gegenoffensive gestartet werden, die schon seit Wochen angekündigt ist.
Bei den grausamen Feuerwalzen der Artillerie sterben aber auch tausende russische Soldaten und Söldner der Gruppe Wagner. Deren Boss, Jewgeni Prigoschin, meinte erst kürzlich (der eXXpress berichtete): Bei nur einem Angriff seiner Truppe seien 99 Mann getötet worden.
Jetzt meldete aber Putins Verteidigungsminister Sergei Shoigu Verlustzahlen des Gegners: “Allein im vergangenen Monat haben sie mehr als 15.000 Mann verloren. Zudem ist es der russischen Armee im gleichen Zeitraum gelungen, acht feindliche Flugzeuge, 277 Drohnen und 430 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 225 Artilleriegeschütze zu zerstören.”
Stimmen diese Verlustzahlen, dann wären in nur 30 Tagen 6 % der ukrainischen Armee ausgefallen
Für die Regierung von Wolodymyr Selenskyj wären derart hohe Ausfälle in der Armee eine Katastrophe: Sind tatsächlich 15.000 Mann gefallen, so würde das bedeuten, dass in nur 30 Tagen sechs Prozent der gesamten kämpfenden Truppe – etwa 250.000 Soldaten – der ukrainischen Armee ausfielen.
Die Regierung in Kiew hat diese Verlustzahlen bisher nicht bestätigt, schon seit Beginn der russischen Invasion werden keine Daten über die eigenen Ausfälle genannt. Immer wieder tauchen aber in Telegram-Kanälen Videos von Truppenteilen auf, die meutern und die schlechte Versorgungslage oder undurchführbare Befehle anprangern. Ebenso zeigen aktuelle Videos von brutalen Zwangsrekrutierungen, dass die ukrainische Armee dringend neue Rekruten benötigt.
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