Putin macht die Ukraine zur Hölle: Hunderttausende wollen raus
Die Bilder aus der Ukraine werden immer dramatischer. Mehr als eine Million Menschen sind bereits vor Putins Truppen geflohen. Hunderttausende versuchen noch immer verzweifelt aus dem Land zu kommen. Zwei Versuche, humanitäre Korridore zu errichten sind gescheitert.
Russland hat am Montag die Einrichtung von Fluchtkorridoren für Zivilsten in mehreren ukrainischen Städten angekündigt. Für Kiew sind sie allerdings “unannehmbar”. “Das ist keine annehmbare Variante der Öffnung von humanitären Korridoren”, erklärte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Montag. Die vorgeschlagenen Wege führen nach Russland oder ins verbündete Belarus.
Die Ukrainer würden nicht aus den nördlich von Kiew gelegenen Orten nach Belarus fahren, um dann per Flugzeug nach Russland gebracht zu werden. Wereschtschuk sagte, sie habe Russland vorgeschlagen, Fluchtkorridore innerhalb der Ukraine in den Westen zu öffnen. Sie forderte Russland auf, einer Feuerpause zuzustimmen, damit Ukrainer in die im Westen gelegene Stadt Lemberg flüchten könnten. “Wir verlangen von der Russischen Föderation die Eröffnung von Möglichkeiten für humanitäre Korridore, über die (…) Medikamente und Lebensmittel gebracht werden können”, sagte sie.
Photo of the #Kharkiv railway station pic.twitter.com/roc4BjLR3t
— NEXTA (@nexta_tv) March 6, 2022
Jeder soll raus können
“Das Leid der Menschen wird benutzt, um die gewünschten TV-Bilder zu schaffen”, hieß es zudem in einer schriftlichen Stellungnahme des Sprechers von Präsident Wolodymyr Selenskyj. “Es sind Bürger der Ukraine, sie sollten das Recht haben, in ukrainisches Territorium evakuiert zu werden.”
Gemeindevorsteher wurde getötet
Russland will nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau sechs Korridore in der Ukraine einrichten, um Zivilisten die Flucht aus umkämpften Gebieten zu ermöglichen. So sollten etwa Menschen aus Kiew nach Gomel in Belarus gefahren werden, um von dort nach Russland geflogen zu werden. Von Mariupol am Asowschen Meer sollten Zivilisten in die südrussische Stadt Rostow gebracht werden. Einwohner aus Sumy sollten demnach in der zentralukrainischen Stadt Poltawa vorübergehend eine Unterkunft finden. Der Fluchtweg für die Kiewer Bevölkerung soll nach Belarus führen.
In Mariupol haben pro-russische Separatisten nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine Offensive unternommen. Der Angriff sei im Westen der Stadt erfolgt. Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums sind nahe der Kiewer Vorstadt Irpin bei einem Versuch zur Einrichtung eines “grünen Korridors” acht Zivilisten getötet worden. Der Bürgermeister von Butscha, Anatolij Fedortschuk, sei verletzt worden.
Der Gemeindevorsteher von Hostomel wurde nach Angaben der örtlichen Behörden getötet. Russische Truppen hätten Jurij Prylypko gezielt erschossen, teilte der Gemeinderat am Montag bei Facebook mit. “Er starb bei der Ausgabe von Brot an Hungrige und Arzneien an Kranke.” Mit ihm seien zwei weitere Helfer getötet worden. Von russischer Seite gab es dazu keine Reaktion. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Das nordwestlich von Kiew gelegene Hostomel mit dem nahen Flugplatz ist seit Beginn des Kriegs umkämpft.
Moms in #Poland left their baby strollers in rail road stations for the Ukrainian moms that fled carrying their children. #Ukraine pic.twitter.com/huznW0HZkD
— Valon (@ValonBadivuku) March 6, 2022
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