Putins Krieg: In Russland werden Antidepressiva knapp
Putins Überfall auf die Ukraine geht auch an der russischen Bevölkerung nicht spurlos vorbei. Die Sanktionen auf der einen, das Leid der Ukrainer auf der anderen Seite. Immer mehr Russen suchen wegen der psychischen Belastung nach Hilfe. Immer mehr finden diese Hilfe in der Form von Antidepressiva.
Wie die russische Zeitung „Kommersant“ unter Berufung auf die Marktforscher der DSM-Gruppe berichtet, verkauften die Apotheken in der Woche vom 28. Februar bis 6. März rund 577.600 Packungen dieser Medikamente. Da ist dreimal so viel wie im Jahr zuvor.
Auch Angstzustände nehmen zu
Die Angst vor weiteren Beschneidungen durch die Sanktionen des Westens treiben die Russen zur Tablette. Die Verkaufszahlen für Stimmungsaufheller steigen seit Beginn des Krieges um 93 Prozent. „Antidepressiva sind Medikamente, die kontinuierlich eingenommen werden müssen, daher ist die Nachfrage nach solchen Medikamenten besonders groß“, erklärte Sergey Shulyak, Generaldirektor der DSM-Gruppe laut der “Bild”.
Experten beobachten auch eine Zunahme psychischer Krankheiten. Wjatscheslaw Filashikhin, Chefarzt am „Rosa“-Zentrum für Psychiatrie und Neurologie in Russland: „Die Zahl der Borderline-Zustände hat zugenommen.“ Das Gleiche gelte für Beschwerden über Angstzustände und Angstdepressionen.
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