Putins Wodka angenommen: Berlusconi verstößt gegen EU-Sanktionen
Der viermalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi soll von Kreml-Chef Wladimir Putin zum Geburtstag 20 Flaschen Wodka geschenkt bekommen haben, wie aus einer geheimen Tonaufnahme hervorgeht. Nun erklärt die EU-Kommission: Damit könnten die Sanktionen gegen Russland gebrochen worden sein.
Der Aufruhr um das Geburtstagsgeschenk von Wladimir Putin (70) an Silvio Berlusconi (86), eXXpress berichtete, treibt seltsame Blüten. Das großzügige Wodka-Präsent des Kreml-Herrn an den Chef der Partei Forza Italia verstößt wohl gegen die Russland-Sanktionen der EU. Wie eine Sprecherin der EU-Kommission auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch bestätigte, wurde im April 2022 beschlossen, das Einfuhrverbot für Waren aus Russland in die EU auch auf Spirituosen auszuweiten – einschließlich Wodka. Die entsprechende Rechtsgrundlage sehe keine Ausnahmeregelung für Geschenke vor, hieß es. Mit der Annahme der 20 Wodka-Flaschen Putins hat Berlusconi demnach gegen die Sanktionen verstoßen.
Berlusconi hatte gesagt, Putin habe ihm zum Geburtstag 20 Flaschen Wodka und einen „sehr süßen Brief“ geschickt. Er selbst habe Putin im Gegenzug italienischen Lambrusco-Wein und „einen ebenso süßen Brief“ zukommen lassen. Das ging aus einem Audiomitschnitt einer heimlich aufgenommen Rede Berlusconis vor Parteifreunden im Parlament hervor, der von der Nachrichtenagentur LaPresse veröffentlicht wurde. Dabei gestand Berlusconi auch ein, dass er mit dem Kreml-Chef wieder in Kontakt sei und dass dieser ihn als einen seiner fünf besten Freunde bezeichnet habe.
Berlusconi hat Verständnis für Russlands Krieg gegen die Ukraine
Am Mittwochabend veröffentlichte LaPresse eine weitere Tonaufnahme von Berlusconis Auftritts vor seinen Parteikollegen. Darin zeigt der Politiker Verständnis für Russlands Krieg gegen die Ukraine: „Wisst ihr, wie die Sache mit Russland passiert ist? Ich bitte euch aber dafür um höchste Verschwiegenheit“, ist Berlusconi zu hören. Dann beschuldigt er die Ukraine, das Minsker Friedensabkommen von 2014 durch Angriffe auf die „neugegründeten Republiken im Donbass“ (Ostukraine) gebrochen zu haben. Diese hätten Putin dann um militärische Hilfe gebeten. So sei es zur „Sonderoperation“ der russischen Streitkräfte am 24. Februar gekommen.
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