Rendi Wagner fordert nach ÖVP-Razzia: "Kurz muss zurücktreten"
Die Opposition macht die jüngsten Enthüllungen um manipulierte Umfragen im Sinne des späteren Kanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) zum Thema im Nationalrat und beantragt eine Sondersitzung. So fordert SPÖ-Partei- und Klubvorsitzende Pamela Rendi Wagner, dass der Kanzler die Konsequenzen zieht.
“Wir alle werden Zeuge des moralischen Verfalls der ÖVP – einer einst staatstragenden Partei. Es liegen schwerwiegende Vorwürfe am Tisch. Es geht um die Anstiftung zur Untreue und Bestechlichkeit. Wenn man politische Verantwortung ernst nimmt – und ein Regierungschef trägt hohe politische Verantwortung – und wenn man einen Funken Anstand besitzt, dann müsste der Kanzler selbst die Konsequenzen ziehen. Wir werden eine Sondersitzung im Parlament beantragen. Sebastian Kurz muss der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen. Der Verdacht wiegt schwer”, so auch SPÖ-Partei- und Klubvorsitzenden Pamela Rendi–Wagner.
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl forderte ebenfalls den Rücktritt von Kurz. “Wenn die Regierung und offensichtlich auch der Bundespräsident handlungsunfähig sind, muss das Parlament die Notbremse ziehen. Der Rücktritt des Bundeskanzlers ist angesichts der aktuellen Entwicklungen unausweichlich. Sollte Sebastian Kurz bis zum Termin der Sondersitzung nicht von sich aus die einzig vorstellbare Konsequenz ziehen, werden wir mit einem Misstrauensantrag nachhelfen.”
Wenn man politische Verantwortung ernst nimmt, dann müsste der Kanzler in dieser Situation Konsequenzen ziehen und sein Amt niederlegen. (prw)
— Pamela Rendi-Wagner (@rendiwagner) October 6, 2021
“Die Hausdurchsuchungen und die Vorwürfe zeigen, dass Sebastian Kurz mit unlauteren Mitteln zuerst die Parteiführung an sich gerissen hat und dann den Wahlsieg 2017. Der Nationalrat muss sich mit dieser Causa beschäftigten”, betont der stellvertretende NEOS-Klubobmann Nikolaus Scherak. “Der Bundeskanzler muss jetzt endlich Verantwortung gegenüber der Republik und ihren Institutionen übernehmen, sonst ist die Bundesregierung nicht mehr handlungsfähig. Es kann nicht sein, dass Sebastian Kurz den Ruf Österreichs weiter schädigt.” (APA/red.)
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