Grünen-Chef Werner Kogler APA/GEORG HOCHMUTH

Offiziell ist das Endergebnis der Bundestagswahl in Deutschland noch nicht veröffentlicht, doch ein Blick auf die bisherigen Zahlen zeigt: Die Grünen um Wirtschaftsminister Robert Habeck haben in Deutschland deutlich Stimmen verloren. Für viele Wähler ist das herbe Erwachen längst erfolgt, während Grünen-Chef Werner Kogler von Österreich aus Lobeshymnen schwingt.

Kurz nach dem Bekanntwerden der vorläufigen Zahlen twitterte er nämlich ganz stolz: “Unsere Grüne Schwesterpartei in Deutschland konnte bei der heutigen Wahl – als einzige der drei Koalitionspartner der deutschen Regierung – ein respektables und achtbares Ergebnis erzielen.” Im gleichen Zuge betonte er, dass trotz “heftigen Gegenwinds, Desinformationskampagnen und Cyberattacken aus Russland” die Grünen ihr Ergebnis weitgehend halten konnten. Kogler überreichte zudem Robert Habeck seine Glückwünsche zu einem “herausragenden Wahlkamp” und bekräftigte den Einsatz für ein geeintes, starkes Europa, ökologische Wirtschaft und Gerechtigkeit.

Der grüne Hype ist vorbei

Doch die Realität sieht anders aus: Hüben wie drüben ist der Grüne Hype ums Klima längst vorbei und echten Sorgen wie Messer-Gewalt durch Migranten gewichen. Dass die Grünen auf diese drängenden Fragen keine passablen Antworten liefern können, sorgte bei der deutschen Bundestagswahl für ein Minus von 2,4 Prozent laut der jüngsten Hochrechnung.

Zwar wären die deutschen Grünen mit rund 12,3 Prozent immer noch besser als die österreichischen Grünen im Vorjahr mit 8,2 Prozent bei der Nationalratswahl – aber das ist fairerweise auch kein Kunststück.