
Roter EU-Korruptions-Krimi: Eva Kaili bleibt über Weihnachten in der Zelle
Korruption, Geldwäsche, Einflussnahme aus dem Ausland – die Vorwürfe wiegen zu schwer: Die sozialdemokratische EU-Parlamentsvizepräsidentin Eva Kaili (44) bleibt weiter in U-Haft. Die EU-Politikerin soll “psychisch in schlechter Verfassung” sein. Mittlerweile wird im Bestechungs-Krimi gegen 60 EU-Politiker ermittelt.
Statt einem feinen Malediven-Urlaub oder einem erneuten netten Treffen mit Bill Gates gibt’s in den Weihnachtsfeiertagen für die verhaftete Ex-Vizepräsidentin des EU-Parlaments eher wenig Unterhaltung: Die griechische Sozialdemokratin Eva Kaili (44) muss weiterhin in Untersuchungshaft bleiben, das entschied nun die Justiz in Belgien.
Die Vorwürfe der Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland sowie die Faktenlage mit den immensen Mengen an Bargeld ließen beim Untersuchungsrichter keine Zweifel an der weiteren Notwendigkeit der Haft aufkommen: Immerhin haben – der eXXpress berichtete – Kriminalisten mehr als 1,5 Millionen Euro Bargeld bei Kaili, ihrem Vater und weiteren möglichen Komplizen sichergestellt.
Eva Kaili "in schlechter Verfassung", zweijährige Tochter jetzt ohne Mutter
Der Anwalt der EU-Politikerin, Michalis Dimitrakopoulos, meinte hingegen: “Eva Kaili ist unschuldig.” Am Vortag hatte er vor griechischen Journalisten gesagt, dass die ehemalige TV-Moderatorin sich in schlechter psychischer Verfassung befinde. Sie fühle sich von ihrem Lebenspartner betrogen, sagte Dimitrakopoulos nachdem er im Gefängnis mehrere Stunden mit Kaili gesprochen hatte: “Sie hat ihm vertraut, er hat sie hintergangen.”
Eva Kaili selbst hat bisher jede Schuld von sich gewiesen und ihren Partner für das viele Bargeld in der gemeinsamen Wohnung verantwortlich gemacht. Zugleich gab sie ihrem Anwalt zufolge jedoch unter anderem zu, ihren Vater am Tag der Razzia belgischer Ermittler angewiesen zu haben, Bargeld aus ihrer Wohnung in ein Brüsseler Hotel zu bringen.
Dimitrakopoulos hatte vor der Anhörung vom Donnerstag betont, dass bei Kaili weder Fluchtgefahr bestehe, noch sei es ihr möglich, Beweise zu vernichten. Ein weiteres Argument sei, dass die zwei Jahre alte Tochter Kailis nun effektiv Waise sei, weil beide Eltern inhaftiert seien. Das Kind soll sich griechischen Medienberichten bei seinem Großvater, dem Vater der Verdächtigen, befinden.
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