Rücktritt von Köstinger: Das ist der Grund, warum sie geht
Die österreichische Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger tritt von ihrem Amt zurück. Bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz begründete sie nun ihre Entscheidung. Seit dem Rücktritt von Sebastian Kurz sei für sie klar gewesen, dass auch sie ihre politische Laufbahn beenden wolle.
“Die letzten fünf Jahre waren persönlich und politisch die Herausforderndsten, (..) aber auch die Schönsten”, beginnt Köstinger ihr Statement. “Durch die Entscheidung von Sebastian Kurz, die Politik zu verlassen, stand auch für mich fest, mein politisches Kapitel bald zu schließen, nur der Zeitpunkt war noch unklar.”
Weder Streit noch Zerwürfnisse sollen sie zu Rücktritt bewegt haben
Internen Quellen zufolge habe Köstinger einen Zeitpunkt vor dem ÖVP-Parteitag am 14. Mai gewählt, um sich dort von allen Parteimitgliedern verabschieden zu können. Es habe keine Zerwürfnisse oder Streit gegeben, diesen Schrittt habe sie schon seit längerem geplant, so die Quelle gegenüber dem eXXpress.
Bedankte sich explizit bei Sebastian Kurz
Es sei ihr jedoch noch wichtig gewesen, einige politische Anliegen durchzusetzen. Dazu gehört die verpflichtende Herkunftszeichnung für Tierprodukte in Österreich, auch ein Entlastungspaket für die österreichischen Bauern sei noch beschlossen worden. “Meine Überzeugungen haben ihre Heimat seit je her in der Volkspartei gefunden.” Ein starker und gerechter Sozialstaat sei ihr immer wichtig gewesen, sie bedankte sich bei den Bürgermeistern und ehrenamtlichen Funktionären der Volkspartei. Insbesondere bedankte sie sich bei Sebastian Kurz, mit dem sie gemeinsam die Möglichkeit bekommen habe, “Österreich auf Basis unserer gemeinsamen Werte verändern zu können.” Sie wolle nun ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen. Wer Köstinger ins Amt folgen könnte, ist noch völlig unklar. Die FPÖ fordert währenddessen bereits Neuwahlen.
Politische Karriere Köstingers in ÖVP ging seit 2017 steil bergauf
Köstinger war seit 2017 Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus für die österreichische Volkspartei. Sie galt schon seit Amtsantritt als Ablösekandidatin und soll bereits seit dem Rücktritt von Sebastian Kurz über ihren eigenen Rückzug aus der Politik nachgedacht haben.
Köstinger wurde 1978 in Wolfsberg in Kärnten geboren und legte ebendort 1998 die Matura ab. Ab 1999 war sie als Assistentin bei der Kärntner Gebietskrankenkasse tätig. Sie begann 2003 ein Studium der Publizistik und angewandten Kulturwissenschaft, das sie jedoch später aufgrund ihres politischen Werdegangs abbrach. Ab 2002 hatte Köstinger die Führung der österreichischen Landjugendorganisation inne, von 2007 bis 2012 war sie Bundesobfrau der Österreichischen Jungbauernschaft.
Ab 2009 war Köstinger EU-Parlamentarierin für die ÖVP und wurde 2014 wiedergewählt.
Auch wurde sie im November 2014 wurde Köstinger zur Bundesparteiobmann-Stellvertreterin der ÖVP gewählt, seit 2015 ist sie Vorsitzende der politischen Akademie der ÖVP.
Nach der Wahl von Sebastian Kurz zum neuen ÖVP-Parteiobmann wurde Köstinger im November 2017 zur Generalsekretärin bestellt, am 9. November wurde sie österreichische Nationalratspräsidentin und folgte damit Doris Bures (SPÖ) ins Amt. Diese Funktion gab sie jedoch bereits nach fünf Wochen an Wolfgang Sobotka ab um Sebastian Kurz Ende 2017 als Landwirtschaft und Tourismusministerin in die schwarz-blaue Bundesregierung zu folgen. In diesem Amt blieb sie, bis auf eine kurze Unterbrechung 2018, als sie ihren Sohn gebar, bis heute.
2019
— Martin Thür (@MartinThuer) September 24, 2021
18.5. Gudenus (Rücktritt)
17.6 Strache (Nichtannahme EU-Mandat)
1.10. Strache (Parteimitgliedschaft ruhend gestellt)
2020
15.5. Lunacek (Rücktritt)
2021
9.1. Aschbacher (Rücktritt)
13.4. Anschober (Rücktritt)
24.9. Kickl (Impfstatus)
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