Die Hintergründe zum Blitz-Rücktritt in der ÖVP-Spitze: "Sachslehner stellte sich gegen den Kanzler"
Nach stundenlangen Debatten mit dem Kanzler soll bereits Freitagabend klar gewesen sein: Laura Sachslehner wird als Generalsekretärin gehen. Tatsächlich soll der Streit um den Klimabonus für Migranten eskaliert sein, obwohl dies bei den Koalitionsverhandlungen Ende 2019 paktiert worden sei.
Jetzt ist mehr über die spannenden Hintergründe zum plötzlichen Abgang der ÖVP-Generalsekretärin bekannt – Insider der ÖVP-Spitze erzählten dem eXXpress von “stundenlangen Debatten”, die Laura Sachslehner (28) dem ÖVP-Chef und Bundeskanzler geliefert hätte. “Sie hat sich bei dem Thema Klimabonus für Asylwerber ganz bewusst gegen den Kanzler gestellt, der sie daran erinnert hat, dass dies bereits in den Koalitionsgesprächen Ende 2019 den Grünen zugesagt worden ist. Und zwar dafür, dass der Klimabonus den Menschen in den ländlichen Gebieten mehr helfen werde”, erfuhr der eXXpress.
Der jungen Generalsekretärin wird dabei auch “mangelnde Loyalität” gegenüber dem Kanzler vorgeworfen, der absolut keinen Unfrieden mit dem Regierungspartner haben will – vermutlich auch aufgrund der aktuell besorgniserregenden Umfragewerte der ÖVP.
Klimabonus-Thema zu hoch aufgespielt?
“Laura Sachslehner ist mit ihrer Rücktritts-Ansage einer Entscheidung des Kanzlers zuvorgekommen”, sagte der ÖVP-Insider dann auch, dass das Zerwürfnis mit Karl Nehammer nach dem Freitagabend endgültig war.
Die junge Ex-Generalsekretärin hätte offenbar unterschätzt, wie wichtig dem ÖVP-Chef eine ruhige, konfliktlose Koalitions-Beziehung ist: Sie soll das Thema mit dem Klimbonus-500er für jeden Asylwerber – das unbestritten bereits hunderttausende Österreicher emotional diskutieren – zu hoch aufgespielt haben.
Jetzt wird Alexander Pröll, der Sohn des früheren Vizekanzlers und Finanzministers Josef Pröll, das Generalsekretariat vorerst interimsmäßig übernehmen. Landeshauptmann Erwin Pröll ist der Großvater des neuen ÖVP-Generalsekretärs.
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