"Russische Raketen auf Polen": News-Agentur feuert Reporter wegen Fakenews
Sein Bericht für die Nachrichtenagentur AP hätte fast den dritten Weltkrieg ausgelöst. Reporter James LaPorta zitierte einen anonymen “hochrangigen US-Geheimdienstmitarbeiter” den er behaupten ließ, eine russische Rakete sei in Polen eingeschlagen. Die Nachricht verbreitete sich ungeprüft um die ganze Welt. Der Journalist wurde gefeuert.
Gemeinsam mit einem Kollegen verfasste LaPorta den mittlerweile zurückgezogenen Bericht für die “Associated Press”, der die Welt beinahe in den Krieg gezogen hätte. So war unter anderem die Rede davon “Artikel 5” – das gegenseitige Verteidigungsabkommen zwischen den NATO-Mitgliedern – anzurufen.
Aufklärung in letzter Sekunde
Gerade noch rechtzeitig tauchte Präsident Biden aus einer NATO/G7-Besprechung auf und erklärte, es sei unwahrscheinlich, dass die Rakete aus Russland abgefeuert worden sei. Auch die NATO meldete sich daraufhin zu Wort und erklärte, es sei wahrscheinlicher, dass die Rakete von den ukrainischen Streitkräften zur Selbstverteidigung abgefeuert wurde.
AP zog die Meldung später zurück und gab die folgende Korrektur heraus, in der die Schuld dem anonymen Geheimdienstmitarbeiter zugeschoben wurde. “In früheren Versionen eines Artikels, der am 15. November 2022 veröffentlicht wurde, berichtete The Associated Press fälschlicherweise unter Berufung auf Informationen eines hochrangigen amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, dass russische Raketen nach Polen eingedrungen seien und zwei Menschen getötet hätten. Spätere Berichte zeigten, dass die Raketen aus russischer Produktion stammten und höchstwahrscheinlich von der Ukraine zur Verteidigung gegen einen russischen Angriff abgefeuert wurden”.
LaPorta wegen Fehler entlassen
Nach eigenen Qualitätsstandards verlangt die AP zwei Quellen zur Bestätigung, wenn beide anonym sind. Es ist nicht bekannt, wer den Artikel redigiert hat oder was sein Schicksal sein könnte. Nun berichteten US-Medien, dass LaPorta wegen fehlerhafter Berichterstattung entlassen worden sei. Sein Kollege darf seinen Job behalten.
Kommentare