Russland produziert mehr als hundert T-90-Panzer pro Monat
Die Hauptsorge des Westens gilt zurzeit Russlands beschleunigter Produktion von T-90M Panzern. Darauf deuten Nachrichtendienst-Informationen hin. Trotz Sanktionen konnte Moskau seine Produktionsrate steigern. Von mehr als 100 am Fließband erzeugten Einheiten im Monat ist die Rede.
Anfangs waren die T-72 und T-80 Panzer das Rückgrat von Putins Ukraine-Invasion gewesen. Schon bald könnten sie von den T-90M Panzern ersetzt werden, die im Ukraine-Krieg nach anfänglicher Abwesenheit eine immer wichtigere Rolle spielen. Sie sind die bei weitem leistungsfähigsten Panzer Russlands.
Ex-Präsident Medwedew: Erhöhung der Produktion wurde zur Notwendigkeit
Zuversicht versprühte im März bereits der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew: „Wir werden allein in diesem Jahr 1500 Panzer herstellen“, kündigte er an. Natürlich haben wir vor einiger Zeit nicht geglaubt, dass dies notwendig sein würde. Aber es wurde zur Notwendigkeit.“ Die Panzer sollen nach westlichen Informationen alle oder hauptsächlich im Werk Uralwagonsawod gebaut werden. .
Hämisch bemerkte Medwedew damals: „Unsere Feinde dachten, dass unsere Industrie überwältigt würde. Es gab endlose Behauptungen: die Munition geht aus, die Panzer gehen aus, die Raketen gehen aus.“ Die Panzerproduktion widerlege das.
Britische Studie: Russen setzen Panzer nun anders ein
Die russischen Panzerfahrzeuge werden mittlerweile anders eingesetzt, nicht mehr zum Durchbruch wie die ukrainischen Panzer. Das stellte kürzlich auch eine Studie des britischen Royal United Services Institutes fest. „Die russische Panzerung wird nur selten für Durchbruchsversuche eingesetzt“, hießt es dort. „Stattdessen wird die Panzerung hauptsächlich zur Feuerunterstützung eingesetzt, um ukrainische Stellungen mit präzisem Feuer zu treffen.“
Darüber hinaus hat Russland damit begonnen, „seine Fahrzeuge mit Wärmetarnungen auszurüsten“. Damit sind Panzer auf Distanz nur noch schwer erkennbar. „Diese Maßnahmen haben die Trefferwahrscheinlichkeit einer Reihe von Panzerabwehrlenkraketen (ATGMs) auf Entfernungen von mehr als 1400 Meter verringert“, schreibt das Institute. Selbst die im Westen nicht ernst genommenen alten T-55- und T-62-Panzer können damit auf dem Schlachtfeld zu einer ernsten Bedrohung werden. Ihre Panzerung ist stärker und die Kanonen sind größer als jene, die die Ukraine von der NATO erhält.
Sanktionen hatten nicht erhoffte Wirkung
Der Westen hat zu Beginn der Ukraine-Invasion gehofft, der russischen Rüstungsindustrie mit den Sanktionen das Genick zu brechen. Westliche Technologie sollte nicht mehr den Weg nach Russland finden. Ob bei der Raketen- oder der Panzerproduktion: Die Hoffnung erwies sich als trügerisch. Westliche Chips gelangen nach wie vor in das Land, allerdings auf Umwegen – der eXXpress berichtete.
Kommentare