Salzburg wird dunkelrot: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPÖ und KPÖ
SPÖ und KPÖ plus liegen bei 26,2 bzw. 23,3 Prozent. Vor allem für die kommunistische Partei ist der Zugewinn von 19,5 Prozentpunkten ein Triumph. Die Sozialdemokraten landen hingegen mit ihrem zweitschlechtesten Ergebnis auf Platz eins. Nun steht eine Stichwahl bevor. ÖVP und FPÖ befinden sich auf Platz drei und vier.
Die Stadt Salzburg ist wieder tief rot: Bei der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl am Sonntag gab es einen Doppelsieg von SPÖ und KPÖ Plus. Die ÖVP stürzte nach dem einmaligen Höhenflug vor fünf Jahren massiv ab, blieb aber vor der FPÖ und der Grünen Bürgerliste. Bei der Bürgermeisterwahl kommt es in zwei Wochen zu einer Stichwahl zwischen SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger und KPÖ-Plus-Gemeinderat Kay-Michael Dankl. Offen waren noch die Sitze in der Stadtregierung.
Nach dem vorläufigen Endergebnis ohne Briefwahl (rund 14.000 Briefwahlstimmen, die bis 22.00 Uhr erwartet werden) fuhren die Sozialdemokraten am Sonntag mit 26,2 Prozent (minus 0,9 Prozentpunkte) das schlechteste Ergebnis in der Nachkriegsgeschichte ein, durchs Ziel gingen sie aber trotzdem als Nummer 1.
Die KPÖ Plus, die schon vor einem Jahr bei der Landtagswahl zur zweitstärksten Kraft in der Mozartstadt aufgestiegen war, überbot das Vorjahresergebnis noch einmal und kam auf 23,3 Prozent, ein Plus von 19,5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019. Die Volkspartei kam mit 20,3 Prozent auf das zweitschlechteste Ergebnis in der Zweiten Republik, das heutige Minus betrug 16,5 Prozent.
Zuwachs von drei Prozentpunkten für FPÖ
Die FPÖ erreichte 11,8 Prozent, ein Zuwachs von 3,0 Punkten, die Bürgerliste der Grünen verlor knapp 2,7 Prozentpunkte und lag bei 11,8 Punkten. Zwischen den beiden Parteien lag vor der Auszählung der Briefwahlstimmen eine Differenz von elf Stimmen, die möglicherweise über den 5. Stadtratssitz entscheiden. Die NEOS verloren ein Mandat (3,3 Prozent) und halten nun bei einem Sitz im Gemeinderat, die Liste SALZ (2,6) konnte ihren einzigen Sitz verteidigen. Keine Rolle spielte die MFG (0,9 Prozent).
In Mandaten bedeutet das vorläufig SPÖ 11, KPÖ Plus 9, ÖVP 8, FPÖ 5, Bürgerliste 5, NEOS und SALZ je 1.
Verteilung in Stadtregierung noch nicht entschieden
Die Verteilung der Sitze in der fünfköpfigen Stadtregierung war vor dem Auszählen der Briefwahlstimmen noch nicht entschieden. Fix war nur, dass zwei Sitze auf die SPÖ und je einer auf die KPÖ und die ÖVP entfielen. FPÖ, Bürgerliste und KPÖ Plus waren noch im Rennen um den verbleibenden Stadtrat.
Das Rennen um das Amt des Bürgermeisters war hingegen rasch entschieden, es kommt am 24. März zu einem rot-dunkelroten Duell zwischen Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) und KPÖ-Plus-Gemeinderat Kay-Michael Dankl. Ohne Briefwahlstimmen lag der Sozialdemokrat mit 29,9 Prozent knapp vor Dankl (28,0). Dass Dankl im ersten Wahlgang noch vor Auinger durch Ziel geht, scheint theoretisch möglich, ist aber unwahrscheinlich. Als dritter lag ÖVP-Kandidat Florian Kreibich mit 21,0 Prozent deutlich zurück.
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