Der Zustrom hört und hört nicht auf. Erst Mitte September hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Lampedusa gemeinsam mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni einen Zehn-Punkte-Plan präsentiert. Er sollte due Migrationskrise bewältigen. Zwei Monate später wurde die Insel von einer neuen Welle von Bootsanlandungen mit illegalen Migranten heimgesucht. Mehr als 1400 illegale Einwanderer sind in den vergangenen 24 Stunden in 40 Booten auf der kleinen Insel gestrandet.

Wo bleibt der Zuwanderer-Stopp, den Italiens erste Premierministerin Giorgia Meloni vor den Wahlen versprochen hat?

Invasion hat im September begonnen

Bereits im September war die Insel von einer regelrechten Massenflucht heimgesucht worden. Für die Fratelli d’Italia-Chefin, die die Parlamentswahlen vor einem Jahr mit dem Versprechen einer Seeblockade gegen Migranten gewonnen hatte, sind die Massenankünfte auf Lampedusa ein ziemlicher Image-Schaden. Immerhin hatte die Politikerin im vergangenen Jahr vor allem dank ihres Versprechens gewonnen, die illegale Migration zu bekämpfen. Ihre Wähler vertrauten darauf, auch weil Meloni den Ex-Innenminister und Lega-Vorsitzenden Matteo Salvini als engsten Verbündeten an ihrer Seite hatte, der mit seiner “Politik der geschlossenen Häfen” von 2018 bis 2019 die Migranten-Ankünfte einbremste. Doch diese Tendenz setzte sich nicht fort. Seitdem Meloni regiert, verdoppelte sich die Zahl der Migrantenankünfte sogar.

146.000 Migranten sind seit Jahresbeginn in Italien eingetroffen. Nach der Invasion vom September ist auch jetzt ein Ende nicht in Sicht. Seit Ende September ist Melonis Ansehen als entschlossene Bekämpferin der “Invasion aus Afrika” ziemlich angekratzt. Die vergangenen 24 Stunden haben die Lage zusätzlich zugespitzt.