Schlacht um Mariupol: Kommandant sendet dramatische "letzte" Botschaft
Sergiy Volyna, jener Kommandant, der als einer der letzten Verteidiger Mariupols bereits mit einem Brief an den Papst um die Rettung der verbliebenen Menschen in der Hafenstadt kämpfte, wandte sich am Mittwochmorgen mit einer eindringlichen Videobotschaft an die Welt. Er schildert einmal mehr die unglaubliche Aussichtslosigkeit der Lage und bittet die Welt um Hilfe für die eingeschlossenen Ukrainer.
“Das ist unser Appell an die Welt. Es könnte der letzte Hilferuf unseres Lebens sein”: Mit diesen eindringlichen Worten beginnt Major Sergiy Volyna, Kommandant der 36. Marine-Brigade der Ukraine und aktuell einer der verbliebenen Verteidiger Mariupols, die seit Tagen im Asow-Stahlwerk eingeschlossen und von russischen Truppen umzingelt sind, seine jüngste Botschaft an die Welt.
A video message from 🇺🇦 Marines in Mariupol.
— Illia Ponomarenko 🇺🇦 (@IAPonomarenko) April 20, 2022
“This might be our last address to the world… We have over 500 wounded and hundreds of civilians (at the Azovstal). We ask the world leaders to help take us to a third country.” pic.twitter.com/EfRns2wy90
Volyna ist kein Unbekannter, bereits vor wenigen Tagen war er mit seinem Brief an den Papst, in dem er um die Rettung der verbliebenen Zivilisten in Mariupol bat, viral gegangen (der eXXpress berichtete).
“Dies könnten unsere letzten Tage sein – wenn nicht sogar unsere letzten Stunden”, so Volyna. Jedes Wort, so schwer wie die Aufgabe, welche Ukrainer sich auferlegt haben: “Der Feind ist uns 10 zu 1 überlegen. Wir appellieren an alle führenden Politiker der Welt, uns zu helfen.” Nachdem sie tage- und wochenlang mutig Widerstand geleistet haben, wissen die Verteidiger Mariupols, dass sie nun am Ende ihrer Kräfte sind. Doch es geht nicht nur um sie – immer noch sind neben den Soldaten etliche Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder, im Asow-Stahlwerk eingeschlossen. Für ihr Leben appelliert Volyna nun an die führenden Köpfe der westlichen Welt.
Konkret bittet Volyna um ein sogenanntes “Extraktionsmanöver, also um die Evakuierung in einen Drittstaat. Russland habe Vorteile in der Luft, bei der Artillerie, den Bodentruppen, bei Ausrüstung und Panzern, erklärte er weiter.
Woke up to a video of a Mariupol defender begging the world to get them and civilians out, because they are outnumbered and have days, if not hours left to live. There are more than 500 wounded soldiers and over 1000 civilians sheltering there at Azovstal pic.twitter.com/oFHrooapEr
— Anastasiia Lapatina (@lapatina_) April 20, 2022
I am Serhiy Volyna, Commander of the 36th Separate Marine Brigade named after Rear Admiral Mykhailo Belinsky, am addressing to you from the besieged Mariupol.
— Stanislav Aseyev (@AseyevStanislav) April 18, 2022
We will not give up and will fight to the end.
1/3 pic.twitter.com/6HaqvMZ9Qu
Mariupol can be saved. We are ready to fight to the last drop of blood. But we must know that the world has done everything possible for this. Then we are ready to do even the impossible for our country.
— Stanislav Aseyev (@AseyevStanislav) April 18, 2022
18.04.2022
Serhiy Volyna
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