Der tragische Amoklauf von Graz hat nun auch politische Konsequenzen. Noch kurz vor seiner grausamen Tat hatte der Täter ein Foto in einem Netzwerk veröffentlicht. Jetzt will die Bundesregierung handeln: Ein gesetzlich vorgeschriebenes Mindestalter für Social Media-Nutzung soll kommen.

„Radikalisierung findet heute nicht mehr in dunklen Hinterzimmern statt, sondern auf dem Smartphone – oft ganz unbemerkt von Eltern, Lehrkräften und dem sozialen Umfeld“, warnt SPÖ-Staatssekretär Jörg Leichtfried im Gespräch mit der Kronen Zeitung. Er sieht dringenden Handlungsbedarf und drängt auf eine rasche gesetzliche Altersgrenze für die Nutzung sozialer Netzwerke.

87% sind für Alterskontrollen in Social Media

Bislang gelten in Österreich lediglich die Altersvorgaben der jeweiligen Plattformen. Eine einheitliche gesetzliche Regelung – wie sie etwa Australien seit 2024 mit einem Verbot für unter 16-Jährige hat – fehlt. Doch genau das soll sich jetzt ändern. Möglich scheint ein Mindestalter von 14 Jahren, aber auch ein Limit von 16 Jahren steht im Raum – Letzteres ist eine langjährige Forderung der Grünen.

Die öffentliche Meinung scheint klar: Laut einer aktuellen Jugendstudie sprechen sich 87 Prozent der Befragten für ein „höheres und kontrolliertes Mindestalter für Social Media“ aus. Die Zahl der Fälle von Radikalisierung im Netz hat sich seit 2022 mehr als verdoppelt – und trifft Jugendliche besonders häufig.

Die Debatte hat begonnen

Jörg Leichtfried betont: „Das Internet ist keine Spielwiese.“ Kinder und Jugendliche sollen besser vor gefährlichen Inhalten geschützt werden – nicht zuletzt, um tragische Einzelfälle wie in Graz künftig zu verhindern. Die genaue Ausgestaltung der Altersgrenze steht noch aus, doch der politische Wille ist da. Die Debatte um die digitale Verantwortung hat begonnen.

Was sagen Sie: Brauchen Social-Media Plattformen ein Mindestalter? Schreiben Sie gern Ihre Meinung in die Kommentarspalten.