Beim ersten bilateralen Treffen zwischen dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz und seinem österreichischen Amtskollegen Christian Stocker in Berlin zeigten sich die beiden Regierungschefs am Freitag geeint. Migration, Israel, Iran – bei diesen außen- und sicherheitspolitisch zentralen Fragen stehen Wien und Berlin Seite an Seite.

„Wir haben in Brüssel dieselbe Sprache gesprochen – und ich meine nicht Deutsch“, zitiert die Kronen Zeitung Merz mit Blick auf den jüngsten EU-Gipfel. Beide Staaten treten dort gemeinsam für eine restriktivere Migrationspolitik auf. Kanzler Stocker lobte den Kurs des CDU-Chefs ausdrücklich: „Österreich hat lang genug auf die Problematik hingewiesen. Es ist gut, dass diese Warnungen nun ernst genommen werden.“

Auch beim Nahost-Thema herrscht Einigkeit

Auch beim Thema Nahost zeigten die Kanzler Einigkeit. Den Vorstoß mehrerer EU-Staaten, das Assoziierungsabkommen mit Israel auszusetzen, wiesen beide entschieden zurück. „Damit würde man eine Brücke abbrechen. Und das bringt niemandem was“, so Stocker.

In der Iran-Frage mahnte Merz zur Deeskalation: „Teherans Streben nach einer nuklearen Bewaffnung hat bereits genug Unheil angerichtet. Der Iran muss an den Verhandlungstisch zurückkehren.“ Österreich bot erneut Wien als Ort möglicher Verhandlungen an – ein Vorschlag, der bei Merz auf Zustimmung stieß.