Schwarz-grüner Koalitionskrach: Gewessler würde wieder so handeln
Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) bleibt im Interview mit der “Presse” unbeirrt. Sie sagt, sie habe aus voller Überzeugung für das EU-Naturschutzgesetz gestimmt – und würde das auch wieder tun.
Keinerlei Reue gibt es bei Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Sie steht nach wie vor eisern dazu, in Sachen EU-Renaturierungsgesetz die richtige Entscheidung getroffen zu haben – selbst wenn sie den Koalitionspartner in der Regierung, die ÖVP, damit vor den Kopf gestoßen hat.
Im Interview mit der “Presse” sagt sie: “Ich will in 20 Jahren nicht sagen müssen: ‘Ich wollte eh, aber ich war zu feig.’“ Außerdem sagt sie in dem Interview: “Wir haben am Montag das wichtigste Naturschutzgesetz dieses Kontinents beschlossen. Und das brauchen wir ganz dringend. Es geht darum, dass wir unsere Lebensgrundlagen erhalten und die Natur wieder ein bisschen Platz hat. Wir Menschen brauchen intakte Ökosysteme für unser gesundes Wirtschaften, für unsere Lebensmittelproduktion.”
Gewessler beteuert, dass sie sich nichts habe zuschulden kommen lassen
Auf die Frage, ob sie regelkonform gehandelt habe, schließlich hat sie sich über den Willen der ÖVP hinweggesetzt, stellt Gewessler gegenüber der “Presse” klar: “Ich habe rechtskonform gehandelt. Und ich habe mich an die langjährige Praxis in diesem Land gehalten und genauso gehandelt wie ÖVP-Minister in der Vergangenheit. Als Gerhard Karner (ÖVP-Innenminister) im Ministerrat die Blockade des Schengenbeitritts von Rumänien und Bulgarien durchgezogen hat, hat er das gegen den Willen des Koalitionspartners getan. Als Norbert Totschnig (ÖVP-Landwirtschaftsminister) die Umweltstandards in der Agrarpolitik abgesenkt hat, hat er das gegen meinen expliziten Widerstand getan. Die beiden haben rechtskonform gehandelt, ich also auch.”
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