Ungeduld durchblicken ließ Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Samstag: “Zeit wird’s, dass die Parteien die Streitereien der vergangenen Wochen hinter sich lassen und eine neue Bundesregierung ihre Arbeit rasch aufnimmt,” erklärte sie in einer Stellungnahme. “Die Bevölkerung erwartet sich, dass die großen Herausforderungen endlich angegangen werden: Der Bund muss alles tun, um die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen und Integrationsunwillige in die Schranken zu weisen.”

Tempo mahnte auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) ein. “Es ist gut, dass die Regierungsbildung jetzt offenbar mit großen Schritten voranschreitet. Ich hoffe, dass der Abschluss möglichst in den kommenden Tagen gelingt und die neue Regierung dann rasch ihre Arbeit aufnimmt”, erklärte er in einer Stellungnahme. Oberste Priorität müsse sein, die Wirtschaft anzukurbeln, die Arbeitsplätze zu sichern und die Industrie im Land zu halten.

Zufrieden zeigte sich Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP), der sich für eine Dreierkoalition stark gemacht hatte. Er sei “froh, dass die drei Parteien einen gemeinsamen Weg gefunden haben”. Österreich dürfe nun “keine Zeit mehr verlieren”, es brauche “rasch die Finalisierung einer stabilen und handlungsfähigen Regierung”, drängte auch Mattle.

Bei SPÖ bleibt das Burgenland skeptisch

Skeptisch zeigte sich dagegen die burgenländische SPÖ-Landespartei. “Wir warten jetzt einmal den Verlauf der Verhandlungen ab und werden die neue Koalition – sofern sie zustande kommt – ausschließlich an ihren Auswirkungen für die Bevölkerung des Burgenlands messen. Vor allem in Hinblick darauf, ob sie uns bei unseren Zielen im Gesundheits-, Pflege- und Migrationsbereich unterstützt”, erklärte der burgenländische Klubobmann Roland Fürst in einer Aussendung.

Ganz genau hinschauen will er, was bei den Pensionen geplant ist. “Unsere grundsätzliche Haltung zu einer Koalition der SPÖ mit der ÖVP ist bekannt. Klar ist aber auch, dass Österreich nach dem beschämenden monatelangen Gezerre rund um die Regierungsbildung bzw. dem unappetitlichen Postenschacher und Scheitern Herbert Kickls dringend Stabilität und ein Mindestmaß an Planungssicherheit braucht”, hielt Fürst fest. “Übertrieben optimistisch kann man jedenfalls nach den bisherigen Koalitionserfahrungen mit der Volkspartei nicht sein.” (APA/red)