Seerecht: Versenkte "Moskwa" gehört jetzt der Ukraine
Der Verlust der “Moskwa” ist für Putin schwer zu verschmerzen – noch demütigender dürfte aber sein, dass nun nicht einmal das Wrack des gesunkenen Schiffes mehr Russland gehört. Das Seerecht besagt, dass Schiffe unter der Meeresoberfläche ins Eigentum des jeweiligen Landes übergehen, auf dessen Gebiet das Wrack liegt.
Laut dem ukrainischen Militärportal “Defense Express” befinden sich die Überreste des Raketenkreuzers rund 75 Kilometer südwestlich von Kap Tarchankut auf der Krim in einer Tiefe von 50 bis 60 Metern, wo er nach einem Abschleppversuch letztendlich versank. Sollten sich die genauen Koordinaten bestätigen (44°56′ N 31°44′ E), ergäbe sich eine kuriose Situation: Eigentümer wäre gemäß internationaler Statuten die Ukraine, in deren Gewässern sie sich befindet. Genaugenommen sogar dem “Zentralen Marinemuseum” des Landes.
Der Lenkwaffenkreuzer “Moskwa” war seit Beginn des Ukrainekrieges im Einsatz und hatte sich an der Blockade der Hafenstadt Mariupol beteiligt. Am 14. April 2022 wurde er, trotz dreifacher Luftabwehr, von zwei ukrainischen Neptunraketen in Brand geschossen worden, bevor es versank. Die genaue Zahl der getöteten Matrosen ist derzeit noch unbekannt.
Logistik und Luftüberwachung sind nun stark beeinträchtigt
Die militärischen Folgen sind noch nicht absehbar: Ein schneller Ersatz für das als Kommando- und Kontrollzentrum eingesetzte Schiff ist nicht leicht zu organisieren. Die Türkei verwehrt derzeit Kriegsschiffen den Zugang zum Schwarzen Meer aufgrund des Vertrages von Montreux.
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