“In ein paar Tagen werde ich meine neue Kollegin persönlich beim EU-Außenministerrat treffen, aber die ersten Eindrücke sind sehr positiv”, teilte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó danach auf Facebook mit. Meinl-Reisinger äußerte sich auf X knapper und pochte auf Einigkeit Europas im Konflikt um die Ukraine.

“Wir haben die russische Aggression gegenüber der Ukraine und die europäische Sicherheit besprochen”, schrieb Meinl-Reisinger in ihrem englischsprachigen Post. “Ich habe die Notwendigkeit betont, dass es in diesen schwierigen Zeiten europäische Einheit gibt”, fügte sie in Anspielung auf den ohne Unterstützung Ungarns beim EU-Gipfel am Donnerstag gefassten Beschluss zur Unterstützung der Ukraine hinzu. “Wir haben auch bilaterale Fragen erörtert, etwa die wirtschaftliche Zusammenarbeit.”

Ungarn unterstützt UNO-Kandidatur Österreichs

Szijjártó äußerte sich auf Facebook ausführlicher und mit positivem Unterton. Es gebe “keinen Mangel am Engagement, unsere Beziehungen zu verbessern, weil wir beide es als wichtig ansehen, die mitteleuropäische Zusammenarbeit zu stärken, aktive wirtschaftliche Beziehungen zu pflegen und erfolgreich die illegale Migration zu bekämpfen”. Er habe Meinl-Reisinger versichert, dass Ungarn weiterhin seine südlichen Grenzen schützen werde, “und damit werden wir nicht nur uns schützen, sondern auch Österreich”. Österreich könne auch bei seiner Kandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat 2027/28 auf die Unterstützung Ungarns zählen.

Schweizer Außenminister freut sich auf Treffen

Meinl-Reisinger telefonierte auch mit ihrem Schweizer Kollegen Ignazio Cassis. “Österreich und die Schweiz verbindet eine enge strategische Partnerschaft und Freundschaft. Das ist in politisch turbulenten Zeiten besonders wertvoll”, schrieb sie darüber auf X. Cassis äußerte postwendend seine Freunde “auf ein baldiges Treffen, um unsere ausgezeichneten Beziehungen weiter zu stärken und aktuelle Themen zu besprechen.

Einladung nach Slowenien und Slowakei

“Enge Nachbarn und starke Partner” sind nach Ansicht Meinl-Reisingers Österreich und Slowenien. “Gemeinsam werden wir weiterhin darauf drängen, dass der Westbalkan oben auf unserer Agenda bleibt”, schrieb sie nach einem Telefonat mit ihrer slowenischen Amtskollegin Tanja Fajon. Diese lud die österreichische Außenministerin zu einem Besuch nach Slowenien ein.

Schließlich sprach Meinl-Reisinger auch mit dem slowakischen Außenminister Juraj Blanár. Ihm dankte sie auf X “für den guten Austausch”. “Wir werden unsere enge Zusammenarbeit fortsetzen, besonders im Bereich Migration und bei der Unterstützung der europäischen Perspektive des Westbalkan”, so die Außenministerin.

Auch Blanár lud die Ministerin zu einem Besuch in die Slowakei ein. Österreich sei der drittgrößte ausländische Investor in der Slowakei und der sechstwichtigste Exportpartner, teilte das slowakische Außenministerium in einer Aussendung mit. “Die praktische Zusammenarbeit auf der Ebene regionaler Gruppen wie dem Austerlitz-Format oder den Central 5 bleibt eine Priorität in den gegenseitigen Beziehungen, ebenso wie grenzüberschreitende Projekte, die den Menschen auf beiden Seiten unserer gemeinsamen Grenze konkrete Ergebnisse bringen, sei es der Bau von Verkehrsinfrastruktur oder die Vereinbarung über die Bereitstellung von Erste-Hilfe-Leistungen in den Grenzregionen”, sagte Blanár.