Selenskyj kündigt neue Sicherheitsarchitektur für Ukraine an
Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht in seiner jüngsten Videobotschaft von neuen Vereinbarungen mit Deutschland und Frankreich, um die Ukraine langfristig stark zu machen. “So etwas hatte die Ukraine noch nie, obwohl es schon immer gebraucht wurde”, sagte Selenskyj kurz vor seiner Ankunft in Deutschland.
Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt Selenskyj heute in Berlin. Die beiden werden dabei ein bilaterales Sicherheitsabkommen, das langfristige Unterstützung vorsieht, unterzeichnen, kündigte ein Sprecher der deutschen Bundesregierung an. Gegen Mittag ist eine Pressekonferenz geplant. Anschließend trifft Selenskyj mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zusammen.
Ankunft bei Emmanuel Macron in Paris
Am Abend wird Selenskyj auch in Paris erwartet, wo er mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron ebenfalls eine solche Vereinbarung treffen will. Die Abkommen sollen die Zeit überbrücken, bis die Ukraine Mitglied in der NATO wird. Eine Aufnahme in das Militärbündnis ist für das von Russland angegriffene Land bisher nicht in Sicht. Eine erste bilaterale Sicherheitsvereinbarung hatte bereits Großbritannien mit der Ukraine geschlossen.
We are getting ready for upcoming significant meetings with partners. New agreements are planned.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) February 15, 2024
We are making every effort to ensure that these agreements are strong for Ukraine, and I am confident that they will be.
We are developing a new security architecture for our… pic.twitter.com/vVliJ0hq0B
“Bald werden wir unsere Verteidigung gegen den russischen Terror noch verstärken”, sagte Selenskyj nach den jüngsten Raketenangriffen, die von den ukrainischen Luftstreitkräften abgewehrt wurden. Der ukrainische Präsident wird an diesem Samstag auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz erwartet, wo er einmal mehr bei den westlichen Verbündeten um Waffen- und Munitionslieferungen sowie finanzielle Unterstützung werben will.
Sehr schwere Kämpfe in Awdijiwka
Seiner Videobotschaft zufolge ließ sich Selenskyj am Donnerstag auch vom neuen Oberkommandierenden der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, und von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über die Lage an der Front unterrichten – besonders in der umkämpften Stadt Awdijiwka und im Osten insgesamt. Awdijiwka könnte bald unter russische Kontrolle geraten. “Wir tun das Maximale, damit unsere Soldaten ausreichend administrative und technologische Möglichkeiten haben, um so viele ukrainische Leben wie möglich zu retten”, sagte Selenskyj. Details zur Lage in Awdijiwka nannte er nicht.
Die Ukraine hatte in dem seit fast zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg im Osten und Süden des Landes über Teile ihres Staatsgebiets die Kontrolle verloren. Russland will mit der Invasion, die am 24. Februar 2022 begonnen hatte, die bisher teils besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson komplett einnehmen. Die Ukraine versucht, das mit westlicher Hilfe zu verhindern.
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