
Selenskyj unter Druck: Jetzt auch Krieg gegen Teil seiner 30.000 Geheimdienst-Mitarbeiter
30.000 Mann stark, sieben mal mehr Personal als der britische MI5: Der ukrainische Geheimdienst SBU wird nun zu einem Problem für Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er lässt Staatsschutz-Mitarbeiter in Serie feuern und geht gegen Hochverräter vor – dass es zu keinen Gegenreaktionen kommt, ist unwahrscheinlich.
Der ukrainische Präsident lässt feuern – nun auch massenweise Geheimdienstmitarbeiter und Spitzenpersonal der ukrainischen Justiz: So verlor jetzt Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa ihren Job, mit ihr mussten auch weitere 29 Staatsschutz-Experten gehen – allen wird vom Präsidenten vorgeworfen, dass sie zu lasch gegen bekannte Hochverräter vorgehen, dass sie verfahren verzögern würden.
In einem CNN-Interview meinte die eben entlassene Iryna Wenediktowa, sie werde nichts negatives über den Präsidenten sagen, sie sei “immer in seinem Team” gewesen. Vermutlich will die Juristin so zumindest einer Verhaftung entgehen.
Dritte Front für Selenskyj?
Dass nun alle der 30.000 SBU-Mitarbeiter das harte Vorgehen des ukrainischen Präsidenten gut finden, darf bezweifelt werden: Selenskyj macht sich hier eine dritte Front auf – zusätzlich zu seinen großen militärischen Schwierigkeiten im Donbass und zu den Problemen mit den Oppositions-Parteien, die er fast komplett stillgelegt hat.
Der Schweizer “Blick” deutet an, dass Selenskyjs Vorgehen gegen die SBU-Spitze auch auf Druck der EU-Führung stattgefunden haben könnte: “Für eine Annäherung an die EU fordert Brüssel von der Ukraine neue Strukturen der SBU. Zudem stellte Selenskyj eine Revision der gesamten Arbeit des Geheimdienstes in Aussicht.”
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