Selenskyj: Werden Ukraine zu einem der größten Waffenproduzenten der Welt machen
Wolodymyr Selenskyj will offensichtlich nicht mehr auf Zusicherungen westlicher Staaten vertrauen. Auf einem Forum in Kiew, zu dem 252 Unternehmen der Rüstungsindustrie kamen, verkündete er die Gründung einer Allianz der Verteidigungsindustrie. Das Ziel: Kiew produziert seine Rüstungsgüter künftig selbst.
Die Allianz stütze sich auf eine Erklärung, die bereits 13 herausragende Waffenherstellern unterzeichnet hätten. Weitere Rüstungskonzerne könnten sich anschließen, meinte Selenskyj. Die Vereinigung sei dem internationalen Recht und der Verteidigung der freien Welt verpflichtet, erklärte der Präsident. Sein Ziel: Die Ukraine soll zu einem der größten Waffenproduzenten der Welt werden.
Zur Bedeutung des Allianz erklärte Selenskyj in seiner Rede vor Waffenherstellern: “Ich spreche nicht nur über die Ukraine, sondern über die Sicherheit vor Aggressionen jeder Nation auf der Welt.” An dem Forum der Verteidigungsindustrie sollen 252 Unternehmen aus mehr als 30 Ländern teilgenommen haben.
Produktion von Raketen, Drohnen und Artillerie geplant
Priorität habe die Entwicklung einer modernen Verteidigungsindustrie in der Ukraine, sagte Selenskyj. Hergestellt werden sollen demnach in Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen etwa Raketen, Drohnen und Artilleriegeschosse. “Die Ukraine ist bereit, den Unternehmen, die mit unserem Land zusammen die Verteidigungsindustrie entwickeln wollen, spezielle Bedingungen anzubieten”, teilte Selenskyj in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Die Mitglieder der Allianz sollten gemeinsam mit der Ukraine ein Arsenal aufbauen.
Das in seiner Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg bisher überwiegend vom Westen mit Waffen belieferte Land will künftig den Großteil der Rüstungsgüter selbst produzieren. Dafür werde die Ukraine einen speziellen Verteidigungsfonds einrichten, um neben den staatlichen Verteidigungsausgaben zusätzliche wirtschaftliche Ressourcen zu schaffen, sagte Selenskyj.
Rüstungskonzerne aus westlichen und asiatischen Ländern vertreten
“Der Fonds wird mit den Dividenden von den staatlichen Verteidigungsaktiva und vom Gewinn aus dem Verkauf beschlagnahmter russischer Aktiva aufgefüllt”, sagte Selenskyj. Bei dem Forum in Kiew waren Rüstungskonzerne auch aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, der Türkei, Schweden, Tschechien und aus asiatischen Ländern sowie Australien vertreten. Die Rüstungsallianz gilt auch als eine Antwort der Ukraine auf das von Russland genannte Kriegsziel, das Land entmilitarisieren zu wollen.
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