
Sexismus-Vorwurf: Frauen gehen wegen Vilimsky (FPÖ) auf die Barrikaden
Weil FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky die europäischen Spitzenfrauen von der Leyen, Metsola und Lagarde als “politisches Hexentrio” bezeichnete, dem man die Peitsche spüren lassen werde, ist ein Sturm der Entrüstung entbrannt. Politikerinnen werfen ihm Sexismus vor oder beschimpfen ihn als “Würstl”. Vilimskys ÖVP-Pendant Reinhold Lopatka fordert einen freiwilligen Rücktritt.
Da hat sich Harald Vilimsky gleich zu Beginn der neuen EU-Legislatur kräftig in die Nesseln gesetzt. Während eines Pressegesprächs in Straßburg teilte der österreichische Wahlsieger von der FPÖ kräftig gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die neue Parlamentspräsidentin Roberta Metsola aus Malta und EZB-Chefin Christine Lagarde aus. Er bezeichnete sie als “politisches Hexentrio”, das den europäischen Kontinent in den Abgrund führte und sagte: “Wir werden sie die Peitsche spüren lassen”.
Die Reaktionen fielen entsprechend heftig aus. SPÖ-Vize Eva-Maria Holzleitner forderte FPÖ-Chef Herbert Kickl auf, “sofortige Konsequenzen” zu ziehen. Die grüne Vizeklubchefin Meri Disoski bezeichnete Vilimsky als “Sexist, der Angst vor starken Frauen hat.” Für die Frauensprecherin der NEOS, Henrike Brandstötter, ist Vilimsky ein “Sexist und mickriges Würstl”, wie sie auf X (Twitter) schrieb.
Schieder (SPÖ): "Aufs Schärfste zu verurteilen"
ÖVP-Frauenchefin Juliane Bogner-Strauß bezeichnete die Aussagen als „nicht entschuldbar und klar zu verurteilen. FPÖ-Chef Kickl muss hier entschlossen reagieren, und alle weiblichen Abgeordneten der FPÖ sollten hier lautstark protestieren“, so die Politikerin.
Auch die Vorsitzende des Österreichischen Frauenringes, Klaudia Frieben, kritisierte die „Entgleisung“ Vilimskys. „Politiker, die Frauenverachtung und Frauenfeindlichkeit so offen leben, haben in der Politik nichts verloren“, so Frieben.
So etwas dürfe nicht hingenommen werden, reagierte auch SPÖ-EU-Abgeordneter Andreas Schieder. Diese Aussagen seien auf „das Schärfste zu verurteilen“. ÖVP-EU-Abgeordneter Reinhold Lopatka: “Eigentlich müsste er umgehend aus eigenen Stücken zurücktreten.”
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