Sicherheit vor Terror-Attacken aus der Luft: Schweiz rüstet auf, dem Bundesheer fehlt (wie immer) das Geld
Heuer gehen erneut zwei Eurofighter-Piloten in “Pension”, in zwei Jahren sind die 15 Maschinen der Tranche 1 ohnehin stillzulegen – und für die ausgemusterten Saab-105-Jagdbomber landeten noch immer keine Nachfolge-Jets: Die Republik Österreich hat ein Sicherheitsproblem.
Die Schweiz denkt um: Bis zu sechs Milliarden Euro Steuergeld wollen unsere sicherheitsbewussten, als grundvernünftig geltenden Nachbarn in die Modernisierung ihrer Luftwaffe stecken. Das soll auch einen 24-Stunden-Dienst der Abfangjäger-Gruppen an sieben Tagen der Woche garantieren – die Sorge vor Terrorangriffen wurde offenbar nicht geringer.
In Wien werden zwar mehr als 50 Milliarden Euro an Corona-Hilfen ausbezahlt, aber für die Luftstreitkräfte, die allein die Folgen eines Terroranschlags mit einem gekaperten Passagierjet minimieren können und die Neutralität auch am Himmel sichern können, sollte am besten gar nichts ausgegeben werden. Mit dem Kauf neuer Militärmaschinen würden sich ohnehin keine Umfragewerte verbessern lassen, außerdem sei das Thema “uninteressant” und “unsexy”, hörte der eXxpress von Regierungs-Insidern.
3 der 18 Piloten verlassen das "Eurofighter"-Geschwader
Diese Haltung der türkis-grünen Bundesregierung hat sich auch schon bis zur Truppe durchgesprochen: Die meisten Offiziere und Piloten halten zwar viel von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), sonst wird aber offen das fortgesetzte Sparprogramm der rot-schwarzen Koalitionen kritisiert – es gebe für das österreichische Heer genau so viel, dass es noch irgendwie am Leben bleibt.
Die absichtlich nicht behobene Dauerfinanzkrise beim Bundesheer hat aber weitreichende Folgen: Jetzt scheiden etwa erneut zwei der 18 Eurofighter-Piloten aus dem Flugdienst mit dem “Typhoon” aus. Ab einem gewissen Alter (mit etwa 48 Jahren) ist die Extrembelastung in diesen Jets aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu verantworten. Ein weiterer “Eurofighter”-Pilot geht in das italienische Ausbildungszentrum in Galatina bei Lecce in Oberitalien. Somit fallen heuer drei österreichische Top-Piloten aus. “Aber das ist nur kurzfristig”, betont der Kommunikationschef der Verteidigungsministerin: Bereits im Herbst seien zwei junge Piloten wieder im “Eurofighter” im Dienst – somit ergibt sich zu Jahresende ein Mannschaftsstand von 17 Piloten für 15 Maschinen.
Ab 2023 wieder Weiterwurschteln mit Leasing-Jets?
Während Verteidigungsminsiterin Klaudia Tanner auf eine “internationale Kooperation zur Luftraumüberwachung” hofft und auch nicht wirklich viel Unterstützung durch eine parlamentarische Enquete zu diesem Thema bekommt, röhren die “Eurofighter” der Tranche 1, also der ersten Bauphase, ihrem sicheren Ende ab dem Jahr 2023 entgegen. Es wäre nicht die österreichische Innenpolitik, wenn sich dann in zwei Jahren die plötzliche Überraschung über eine nicht mehr vorhandene Luftraum-Sicherheit zeigen würde und irgendwie wieder weitergewurschtelt wird – vermutlich erneut mit schnell organisierten Leasing-Jets.
Dass die Ausbildung von Piloten für Jets der 4. Generation aber ein extrem kostenintensives Investment des Steuerzahlers in die Landesverteidigung ist, dürfte noch nicht ganz bei den politischen Entscheidungsträgern angekommen sein – es kostet bis zu acht Millionen Euro pro Mann und sieben dauert Jahre. Die Männer, die ab 2024 in den Cockpits des neuen Fluggeräts sitzen sollen, müssten also schon seit 2017 in der Pilotenausbildung des Bundesheeres sein . . .
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