Slowakei will schwere Artillerie an die Ukraine liefern
Neue Hoffnung in Kiew auf sehnlichst erwartete Artillerieunterstützung: Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Naď bestätigte Gespräche über die Lieferung von 16 selbstfahrenden Radpanzerhaubitzen vom Typ “Zuzana 2” an das umkämpfte Nachbarland.
Diese Lieferung wäre der größte Exporterfolg der slowakischen Rüstungsindustrie seit 30 Jahren. Während die meisten Unternehmen in den 1990er Jahren ihre Tätigkeit – meist die Herstellung von Infanteriepanzern und Transportfahrzeugen in Lizenzproduktion – einstellten, konnte die Haubitzenfertigung in Dubnitz an der Waag (Dubnica nad Váhom) in der Westslowakei weiterbestehen.
Die “Zuzana 2” hat eine Reichweite von 33 Kilometern und ein Kaliber von 155 Millimetern. Sie wurde auf Basis der tschechoslowakischen Dana-Modelle bereits in den 1990er Jahren entwickelt, von daher hat der Name nichts mit der slowakischen Staatspräsidentin Zuzana Čaputová zu tun. Sie kann im Panzerabwehrkampf, aber auch zum Zerstören von Kommandoposten und Ausrüstung entfernterer Ziele eingesetzt werden und pro Minute fünf Schuss abgeben.
Slowakisches Know-how wird exportiert
Am Freitag gab der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger die Lieferung von S-300 Flugabwehr-Systemen an die Ukraine bekannt. Eine Woche davor kündigte das Verteidigungsministerium die Übergabe von 76 gepanzerten Kampffahrzeugen an Finnland an, welches aufgrund des Ukrainekriegs nun auch der NATO beitreten möchte. Die Slowakei ist seit 18 Jahren in der Verteidigungsallianz Mitglied.
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