SoN: Einstige SPÖ-Rebellen nur noch handzahm
Im Rahmen des „Ibiza“-U-Ausschusses rücken auch wieder Personen aus dem Umfeld der Sektion ohne Namen (SoN) in die öffentliche Aufmerksamkeit. Doch was wurde eigentlich aus den einstigen SP-Rebellen mit prominenten Gründungsgesichtern? Zuletzt waren sie auffällig still…
Angetreten war die Truppe 2016 um Wirtschaftsanwalt Oliver Stauber und Unternehmer Niko Kern, Sohn von SPÖ-Altkanzler Christian Kern, um die SPÖ „von innen heraus zu erneuern“ – doch davon sei nichts mehr zu spüren, berichten ehemalige Mitglieder: „Die Sektion ohne Namen ist inzwischen mehr eine Kaffee und Kuchen-Sektion“, heißt es hinter vorgehaltener Hand.
SoN tritt unter neuem Vorsitz leiser
Der aktuelle Vorsitzende Thomas Stiegmaier, der unter anderem parlamentarischer Assistent einer SPÖ-Politikerin war und auf dem 241. Platz der Landesliste für die Wien-Wahl kandidiert hat, ist in der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt. Provokante Forderungen und Aktionen dürften auch der Vergangenheit angehören, denn der Aktionismus beschränkte sich zuletzt vor allem auf klassische Arbeit im Polit-Betrieb: Vorträge der Bezirksvorsteher-Stellvertreterin, Picknick um Rudolfspark und Instagram-Live Gespräche mit Parteienvertretern.
Keine Unterstützung von der Partei
Für Schlagzeilen hatte die SoN zuletzt im Rahmen des Ibiza-Affäre gesorgt: Stauber und Kern Junior waren im parlamentarischen Untersuchungsausschuss geladen. Dort berichtete Kern im Februar, dass die Sektion – eine von 350 in ganz Wien – damals finanzielle Schwierigkeiten gehabt habe, weil sie nur wenig Unterstützung von der Partei erhalten habe. „Es war der fruchtlose Versuch etwas Modernität in eine angestaubte Partei zu bringen“, lässt er kaum ein gutes Haar an seiner einstigen politischen Heimat. Immerhin einen Antrag habe man erfolgreich eingebracht für Ethik- und Philosophieunterricht als integraler Bestandteil ab der Grundschule.
Kern hat Sektion schon 2018 verlassen
Mit 18. Oktober 2018 sei Kern schließlich aus der SoN ausgetreten, nachdem es Schlagzeilen um seine Person, unter anderem wegen einer luxuriösen Armbanduhr gegeben hat: „Ich wollte die Sektion nicht mit negativen Schlagzeilen belasten“, begründete er vor dem Ausschuss seinen Abschied.
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