Spendengeld für Porno-Portale: Rauswurf von US-Politiker Santos aus Kongress
Er soll Spendengelder unter anderem für Abo-Mitgliedschaften auf dem Porno-Portal OnlyFans ausgegeben haben. Nun wurde der US-Politiker George Santos aus dem Repräsentantenhaus geworfen.
Der skandalumwobene US-Abgeordnete George Santos fliegt aus dem Repräsentantenhaus. In einer historischen Abstimmung am Freitag stimmte die erforderliche Mehrheit der Parlamentskammer für den Ausschluss des Republikaners. Es ist das erste Mal in der jüngeren Geschichte, dass ein Abgeordneter aus dem Repräsentantenhaus ausgeschlossen wird, der zuvor nicht strafrechtlich verurteilt wurde. Erst sechs Mal überhaupt wurde ein Mitglied aus der Kammer ausgeschlossen.
Spendengelder für OnlyFans ausgegeben
Das Votum folgt auf eine Untersuchung des Ethik-Ausschusses im Repräsentantenhaus. Der hatte Mitte November schwere Vorwürfe gegen Santos erhoben und einen Untersuchungsbericht vorgelegt. Darin heißt es, der Abgeordnete habe unter anderem Wahlkampfgelder gestohlen und seine Spender betrogen. Santos soll Wahlkampfgelder unter anderem für romantische Hotelzimmer oder auf dem Porno-Portal OnlyFans ausgegeben haben, wie der “Tagesanzeiger” berichtete. Der Ausschuss präsentierte zudem Abrechnungen für Botox.
"Abscheuliche Verleumdung"
Santos teilte nach Veröffentlichung des Berichts zwar mit, sich im kommenden Jahr nicht mehr zur Wiederwahl stellen zu wollen. Die Vorwürfe wies er umgehend zurück. Der Bericht sei “eine abscheuliche politisierte Verleumdung”, schrieb Santos. “Jeder, der an diesem schweren Justizirrtum beteiligt war, sollte sich schämen.”
Gegen Santos gibt es noch andere schwere Vorwürfe. In einem New Yorker Prozess ihm unter anderem Betrug und Diebstahl vorgeworfen. Er soll laut Anklageschrift unter anderem falsche Erklärungen gegenüber der Wahlkommission FEC abgegeben haben. Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft die Fälschung von Unterlagen, Verschwörung gegen die USA, Betrug, schweren Identitätsdiebstahl, Geldwäsche und Diebstahl öffentlicher Gelder vor. Santos plädierte nach Verlesung der Anklageschrift auf “nicht schuldig”. Der Prozess soll im September 2024 beginnen.
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