Spiel mit dem Feuer: Atomwaffen-Übung der NATO hat begonnen - trotz Warnung Putins
Europas Militärs tanzen ab morgen auf dem Vulkan: Trotz deutlicher Warnung des Kremls zieht die NATO ab sofort ihre Atomwaffen-Übung über der Nordsee durch. 60 Kampfjets und B-52-Langstrecken-Bomber sind im Einsatz. Der Versuch einer Deeskalation in der Krise sieht anders aus.
Aufgrund der deutlichen europaweit laut zu hörenden Kritik an der Durchführung dieses Manövers über der Nordsee und in direkter Nachbarschaft Großbritanniens betont die NATO-Spitze immer wieder, dass diese Übung “routinemäßig Jahr für Jahr” stattfinde. Das ist richtig, allerdings war 700 Millionen Europäer noch nie derart massiv von russischen Nuklearwaffen bedroht wie in diesem Herbst: Dass ausgerechnet jetzt 60 Kampfjets und US-Langstreckenbomber Atomwaffen-Einsätze im Norden Europas trainieren sollen, ist keinesfalls ein Deeskalationsversuch.
Bei dem aktuellen NATO-Manöver “Steadfast Noon” – der eXXpress berichtete – nehmen 14 Nationen teil: Dabei wird auch geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den für den Einsatz vorhergesehenen Flugzeugen transportiert und sicher an den Kampfjets montiert.
NATO: Übung soll zeigen, dass nukleare Abschreckung effizient bleibt
Die NATO-Führung betonte, dass „Steadfast Noon“ keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. „Bei der Übung, die bis zum 30. Oktober läuft, handelt es sich um eine routinemäßige, wiederkehrende Ausbildungsmaßnahme, die in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Weltgeschehen steht“, teilte eine Sprecherin des Bündnisses mit.
NATO-Sprecherin Oana Lungescu sagte: „Diese Übung trägt dazu bei, dass die nukleare Abschreckung des Bündnisses sicher und effizient bleibt.“
im Kreml sieht man das etwas anders. So warnte bereits Wladimir Putin, der Präsident der Russischen Föderation, vor einer “globalen Katastrophe”, wenn nun NATO-Einheiten auf russische Streitkräfte stoßen würden.
Die 14 Tage dauernde Atomwaffen-Übung wird die Nerven der Europäer jedenfalls zusätzlich strapazieren – jeder Zwischenfall, etwa ein Eindringen von NATO-Jets in den russischen Luftraum oder ein Zusammenstoß bei einer Übung russischer Langstreckenbomber, könnte dramatische Folgen für ganz Europa haben.
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