Spitäler vor dem Kollaps: Ärzte erstatten Gefährdungsanzeige wegen Personalnot!
Immer dramatischer werden die Hilferufe aus den heimischen Spitälern. Wegen der eklatanten Personalnot sahen sich Ärzte in Oberösterreich nun sogar dazu gezwungen, Anzeige wegen Gesundheitsgefährdung zu stellten.
In der Notaufnahme am Pyhrn Eisenwurzen Klinikum Steyr (Oberösterreich) sind aktuell von 8,3 Vollzeitstellen für Allgemeinmedizin sieben unbesetzt. Mediziner aus Fachabteilungen müssen einspringen.
Ärzteteams der Fachbereiche Innere Medizin 1 und 2 haben wegen der Überlastung am 7. Juli jene Meldung an die Klinikleitung und Ärztekammer gemacht, bestätigte das Klinikum einen Bericht in der “Kronen Zeitung” am Donnerstag. Das Zusammenspiel von “unbesetzten Stellen in der Organisationseinheit, ungeplanten Personalausfällen, akuten Notfällen und unbesetzten Stellen in weiteren Abteilungen, die ebenfalls Dienste in der Medizinischen Notaufnahme leisten”, hätte zu dem Engpass geführt, hieß es vom Spital.
Vor allem “der Mangel an Allgemeinmedizinern schlägt hier voll durch”, meinte Gesundheitsholding-Sprecherin Jutta Oberweger. Mediziner aus Fachabteilungen würden in der Notaufnahme aushelfen, was eine massive Mehrbelastung der bestehenden Teams bedeute, “weil wir die Patientenversorgung unter allen Umständen aufrecht erhalten wollen”, führte sie weiter aus. Zu OP-Verschiebungen käme es aber nicht, “weil sich die Ärzte wirklich bemühen, alle Patienten zu versorgen”.
Notaufnahme soll neu organisiert werden
Inzwischen wurde von der Krankenhausführung mit den Betroffenen, Betriebsrat und den Standesvertretern aus dem Mittelbau gesprochen. “Klares Ziel” sei es nun, “das bestehende Team zu entlasten”. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe installiert, die eine “mögliche Neuorganisation der Notaufnahme” erarbeitet. Bereits seit mehreren Monaten suche das Klinikum auch intensiv im gesamten deutschsprachigen Raum nach Personal vor allem im Bereich der Lungenheilkunde, teilte der Ärztliche Direktor Michael Hubich weiter mit.
Die NEOS Oberösterreich hatten 2022 ein Anfrage an LH-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) zu Gefährdungsanzeigen im Hinblick auf die Patientensicherheit der Spitäler im Land ob der Enns gestellt. Demnach ging die Anzahl seit 2018 deutlich in die Höhe. 39 Anzeigen von Pflegekräften und medizinischem Personal wurden seit 2018 gestellt, 26 stammten allein aus dem Jahr 2022.
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