SPÖ fordert 1.000-Euro-Bildungsscheck für Nachhilfe
Mit einem “Bonussemester” sollen Schüler den Lernstoff aufholen, den sie im Corona-Jahr verpasst haben. Das von der SPÖ geforderte “Aufholpaket” beinhaltet außerdem einen Scheck für Nachhilfestunden, die innerhalb von zwei Jahren konsumiert werden sollen.
Die SPÖ fordert ein “Bonussemester“, damit Schüler Lernrückstände aus dem Corona-Schuljahr gutmachen können. “Wenn wir den Lehrplan für ein Semester aussetzen um aufzuholen, können wir es schaffen, kein einziges Kind zurück zu lassen”, wird Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler in einer Unterlage zitiert. Lehrer sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, Stoff der von der Coronapandemie geprägten vergangenen drei Semester aufzuarbeiten und zu sehen, wo ihre Schüler stehen.
Weitere Elemente des von der SPÖ ersonnenen “Aufhol-Pakets”: Ein 1.000-Euro-Bildungsscheck, über den Schülerinnen und Schüler nach Vorbild des Dienstleistungsschecks innerhalb von zwei Jahren kostenlose Nachhilfe in Anspruch nehmen können, sowie zwei Fördereinheiten oder Nachhilfestunden in den Hauptgegenständen pro Jahrgang und Woche, abgehalten in Kleingruppen mit maximal fünf Schülern. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat zwar eine Fortführung der Förderstunden zum Aufholen von Corona-Defiziten angekündigt, allerdings in geringerem Ausmaß als in diesem Sommersemester – dabei brauche es nicht weniger Förderunterricht, sondern mehr, kritisieren die Sozialdemokraten.
Forderung nach Ganztagesschulen
Als mittelfristige Maßnahme fordert Vorderwinkler einen Ausbau der ganztägigen Schule, damit auch jene Kinder, deren Eltern sie nicht beim Lernen unterstützen oder Nachhilfe zukaufen können, nicht zurückgelassen werden. Außerdem braucht es laut der SPÖ-Punktation mehr Schulpsychologen, Beratungslehrer und Sozialarbeiter, um die Herausforderungen und Belastungen aus dem Corona-Schuljahr aufzuarbeiten.
Besondere Maßnahmen sind aus Sicht der SPÖ zudem in den Volksschulen nötig, immerhin seien Kinder im letzten Kindergarten- und ersten Schuljahr besonders stark von den Einschränkungen durch die Pandemie getroffen worden. In den ersten beiden Klassen sollen deshalb zwei Lehrpersonen gemeinsam unterrichten, um die Kinder individuell fördern zu können.
So sollen weitere Schul-Lockdowns verhindert werden
Um Schul-Lockdowns im kommenden Schuljahr mit allen Mitteln zu verhindern, schlägt Vorderwinkler ein “Corona-Sicherheits-Paket” vor: Noch vor Beginn des nächsten Schuljahrs sollen alle impfbereiten Zwölf- bis 15-Jährigen vollimmunisiert werden. Neben flächendeckenden PCR-Gurgeltests, wie diese in Wien ab Herbst geplant sind, plädiert sie zudem für einen flächendeckenden Einbau von Luftfilteranlagen in den Klassenzimmern. Das Bildungsministerium prüft hier angesichts der hohen Kosten gerade noch die Sinnhaftigkeit. Um Abstands- und Hygieneregeln besser einhalten zu können, sollen außerdem zusätzliche Räumlichkeiten angemietet werden.
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