Der niedergeschlagene Gesichtsausdruck des ukrainischen Präsidenten sprach Bände: Eine so schroffe Abfuhr wie von Donald Trump ist er aus dem Westen nicht gewohnt. Doch die EU-Spitze versucht, ihn wieder aufzubauen.

„Seien Sie stark, seien Sie mutig, seien Sie furchtlos“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X – und wortwörtlich mit ihr auch andere europäische Politiker wie EVP-Fraktionschef Manfred Weber. „Ihre Haltung ehrt die Tapferkeit des ukrainischen Volkes“, fügte sie hinzu. Und: „Sie sind nie allein, lieber Präsident Selenskyj.“

Doch statt Anerkennung erntete sie vor allem Spott.

„Wir brauchen keinen Krieg mit Russland!“

Viele Social-Media-Nutzer reagierten skeptisch auf Von der Leyens Trostworte. Während einige Selenskyj weiterhin unterstützen, verweisen sie darauf, dass Durchhalteparolen keinen Krieg gewinnen. Andere wünschen sich schlicht ein Ende der Kämpfe.

„Wir brauchen keinen Krieg mit Russland und schon gar keine Wiederaufrüstung!“, unterstreicht ein X-User. Ein anderer wird deutlicher: „Das ist eine Kriegstreiberin, und unsere Politiker wollen das nicht sehen.“

Besonders heftig fällt die Kritik auf Facebook aus. Ein Nutzer verspottet Selenskyj: „Er geht zu Mami weinen, und alle trösten ihn…“ – ein Kommentar, der zahlreiche Likes erhält. Ein anderer zieht einen Vergleich zur Kindererziehung: „Wie eine Helikoptermutter stellt sich Von der Leyen hinter den Sohn, der die hohe Kunst der Politik einfach nicht durchschaut.“

Dasselbe Wording von mehreren EU-PolitikernTwitter/Screenshot

Verständnis für Trump – „Selenskyj fordert und fordert“

Während Von der Leyen ihre Solidarität betont, sehen manche Trump im Recht. Ein Facebook-Kommentator bringt es auf den Punkt: „Wäre gut, wenn sich die EU endlich nicht mehr in diesen Krieg einmischen würde. Trump hat genau richtig reagiert. Selenskyj fordert und fordert, und die EU steuert uns geradewegs in den Dritten Weltkrieg!“

Ein anderer User fasst die Lage aus seiner Sicht in sieben Punkten zusammen:

  1. Selenskyj drängte selbst auf das Treffen im Weißen Haus.
  2. Solange Biden oder Harris als sicherer Sieger galten, unterstützte er sie.
  3. Das Abkommen zwischen den USA und der Ukraine ist faktisch eine Sicherheitsgarantie.
  4. Eine Eskalation könnte den Dritten Weltkrieg auslösen.
  5. Die USA sind nicht auf Seltene Erden aus der Ukraine angewiesen.
  6. Die Gelder sollten für den Wiederaufbau genutzt werden, nicht für den Krieg.
  7. Milliardenhilfe aus den USA sind teils in dunklen Kanälen verschwunden – Selenskyj bleibt ein Bittsteller.

„Diese Frau sollte einfach mal nichts sagen – genau wie Selenskyj“, schließt er ab.

„Krieg ist kein Spiel“ – Warnung aus Syrien

Auch ein junger Syrer meldet sich zu Wort. Er hat den Krieg mit eigenen Augen gesehen und warnt eindringlich:

„Als Kind war ich neugierig und wollte verstehen, was um mich herum geschah. Doch was ich sah, war nichts als Zerstörung, Tod und Leid. Häuser wurden zerstört, Familien auseinandergerissen, Angst beherrschte den Alltag. Ich wünsche keinem Land auf der Welt einen Krieg. Glaubt mir, Krieg ist etwas Schreckliches. Niemand sollte denken, dass Krieg nur ein Spiel ist – nein, er bedeutet Schmerz, Verlust und endloses Leid. Deshalb appelliere ich an alle: Wünscht euch niemals den Krieg. Frieden ist das höchste Gut, das wir haben, und wir sollten alles tun, um ihn zu bewahren.“

Ein Syrer warnt die Europäer vor Krieg.Facebook/ZeitimBild