Stanford-Studie: Nutzen Lockdowns nur wenig?
Eine Studie des renommierten Medizinwissenschaftlers John A. Ioannidis von der weltbekannten Universität Stanford zeigt eindeutig, dass restriktive Lockdowns bei der Bekämpfung der Pandemie keinen Nutzen haben. Ein Ergebnis: Kinder wären weltweit “Millionen von Lebensjahren gestohlen worden”. Trotzdem vernimmt man aus Beraterkreisen der Regierung, dass es im Herbst, zumindest für Ungeimpfte, wieder zu einer Art Lockdown kommen könnte.
Der Lockdown gilt als die restriktivste Maßnahme zur Bekämpfung der Pandemie – seine Sinnhaftigkeit wurde aber relativ früh, schon ab März 2020, von renommierten Mediziniern und Wissenschaftlern hinterfragt. Die Top-Stanford Wissenschaftler John A. Ioannidis und Jay Battacharya wiesen nun nach, dass die in vielen Ländern verhängten Lockdowns von November über Weihnachten bis Ende Januar in vielen Ländern enormen Schaden anrichteten, ohne einen größeren Einfluss auf das Infektionsgeschehen zu haben.
Folgeschäden zum Teil fatal
Die Studie verglich Länder mit stark restriktiven Maßnahmen wie China oder Frankreich (mrNPI) mit denen, wo es nur leichte Restriktionen gab, wie beispielsweise in Schweden oder Südkorea (irNPI).
Zwar war die Einführung von NPIs (nicht-pharmazeutischer Interventionen) in 9 von 10 Studienländern mit einer signifikanten Reduktion des Covid-Fallwachstums verbunden, jedoch hatten die strengeren Auslegungen und Beschränkungen keinen zusätzlichen, stärkeren Einfluss auf das Infektionsgeschehen.
Die Studie berücksichtigte auch Folgeschäden durch Lockdowns. Zu diesen zählten unter anderem Hunger, Suchtentwicklungen, versäumte Impfungen, Zunahme von Nicht-COVID-Krankheiten durch nicht funktionierende Gesundheitsdienste, häusliche Gewalt, verringerte psychische Gesundheit und zunehmende Fälle von Selbstmorden sowie einer Vielzahl wirtschaftlicher Folgen mit gesundheitlichen Auswirkungen wie beispielsweise einen Jobverlust.
Schulschließungen haben katastrophale Folgen für Kinder
Zum Beispiel können Schulschließungen sehr schwerwiegende Schäden verursachen, die allein im Frühjahr auf ein Äquivalent von 5,5 Millionen verlorenen Lebensjahren für Kinder in den USA geschätzt wurden. Die Studie merkte an mehreren Stellen an, dass die Schäden durch Lockdowns stärker berücksichtigt und eine wichtigere Rolle bei politischen Entscheidungsprozess spielen sollten – insbesondere dann, wenn die Maßnahme bewiesenermaßen unwirksam ist.
Lockdowns trotz Studie in Zukunft für einige Berater nicht ausgeschlossen
Die Studie von Professor Ioannidis kam zum Resultat, dass restriktivere Lockdowns keinen positiveren Einfluss haben als gängige Vorsichtsmaßnahmen, die beispielsweise in Schweden angewendet wurden. Die Kollateralschäden in “vorsichtigeren Ländern“ wie Deutschland, Italien oder Frankreich sind allerdings um einiges höher. Ob die Bevölkerung europäischer Länder aufgrund dieser Studie, die bereits im Jänner erschien, nun vor weiteren Lockdowns gefreit ist, ist stark zu bezweifeln. Die engsten virologischen Berater der deutschen, aber auch der österreichischen Regierung gelten als Lockdown-freudig. Ob die Zivilbevölkerung mögliche zukünftige Lockdowns überhaupt noch mittragen und befolgen wird, bleibt abzuwarten.
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