Tausende Kubaner demonstrieren derzeit gegen die sozialistische Regierung und fordern ein Ende der Mangelwirtschaft und Unabhängigkeit. Das Regime geht hingegen hart gegen die Demonstrierenden vor: Über 5000 Menschen wurden festgenommen. Und obwohl Machthaber Miguel Díaz-Canel den Internet-Zugang eingeschränkt hat, dringen immer wieder Videos nach außen, die zeigen, wie die Polizei mit äußerst brutalen Mitteln gegen die Protestierenden vorgeht. 

Nun hat die Black-Lives-Matter-Bewegung mit einem Statement für Wirbel gesorgt: Denn laut der Bewegung, die Polizeigewalt normalerweise ablehnt, seien die USA für das Leid und der desolaten Wirtschaftslage verantwortlich und nicht die sozialistische Regierung Kubas. Das Volk werde von der US-Regierung bestraft, weil das Land an „seinem Bekenntnis zu Souveränität und Selbstbestimmung“ festgehalten habe, so die BLM-Bewegung. 

„Die USA haben jahrzehntelang versucht, diese Revolution zu zerschlagen“, schreiben die Aktivisten weiter. Die US-Embargopolitik sei der „Kern der aktuellen Krise“ und sei sofort aufzuheben.

Kritik

In den USA stößt das Statement der BLM-Bewegung auf viel Kritik. Odette Casamayor-Cisneros, Autorin und Professorin für romanische Sprachen und selbst Kubanerin meint etwa, die Bewegung sei blind und ungeschickt gegenüber den kubanischen Menschen und ihren Forderungen. Und auch Carlos Frías, Herausgeber der Zeitung ‚The Miami Herald‘ äußert sich dazu: Die Erklärung der BLM zeige ein falsches Verständnis der Geschichte, der Geschichte eines lange unterdrückten kubanischen Volkes.