
Störfeuer der SPÖ bei FPÖ-ÖVP-Verhandlungen: Tür zur Volkspartei sei weit offen
Bei den Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP deutet alles auf ein Scheitern hin. Wohl deshalb geht die SPÖ derzeit in die Vollen, um mit der ÖVP abermals in Verhandlungen zu treten – die Neos sind ebenfalls nicht abgeneigt.

Die SPÖ ist buchstäblich in Lauerstellung. Sollten die Regierungsverhandlungen zwischen der FPÖ und der ÖVP auf Grund laufen, was aus heutiger Sicht ziemlich wahrscheinlich ist, dann will sie sogleich in die Bresche springen und die Verhandlungen mit der Volkspartei neu aufrollen.
„Unsere Hand ist weit ausgestreckt. Jetzt liegt es an der ÖVP, diese auch zu ergreifen“, betonte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, der zudem von einer „historischen Situation“ und „enormen Herausforderungen“ sprach.
Bereits gestern hatte SPÖ-Chef Andreas Babler bekräftigt, dass er für Neuverhandlungen mit der ÖVP bereit sei. Zur Erinnerung: Bei den gescheiterten Verhandlungen zwischen ÖVP (damals noch unter Karl Nehammer), SPÖ und Neos, Stichwort “Zuckerlkoalition, soll nicht zuletzt die halsstarrige und rechthaberische Haltung Bablers der Grund gewesen sein, warum es nach monatelangen Verhandlungen letzlich zu einem Abbruch kam.

Meinl-Reisinger (Neos) an die Adresse Kickls: "Machtlüsterner Volkskanzler"
Doch nicht nur die SPÖ buhlt um die ÖVP, auch die Neos sind wieder auf den Plan getreten. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger ätzte an die Adresse von FPÖ-Chef Herbert Kickl. Dieser sei ein „selbst ernannter, machtlüsterner Volkskanzler“.
„Ich bin überzeugt, Österreich hat Besseres verdient, und ja, es gibt Alternativen zu dieser Situation, zu dieser Tyrannei der FPÖ“, betonte Meinl-Reisinger. Die Volkspartei müsse da nicht als Steigbügelhalter herhalten. „Der ÖVP stehen alle Türen offen“, meinte sie: „Sie kann, wenn sie will, auch einen anderen Weg einschlagen.“
Die Neos-Chefin erklärte, dass sie sogar für neuerliche Dreiergespräche bereit sei, „auch in moderierender Rolle“. Voraussetzung dafür sei aber, dass die SPÖ „in die Mitte rücken muss“. Ende Jänner waren es die Neos, die als Erste aus den Dreier-Koalitionsverhandlungen ausgeschert waren. Als Grund nannte Meinl-Reisinger damals die unnachgiebige und ewiggestrige Haltung von SPÖ-Chef Babler.
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