Streit zwischen Ungarn und Ukraine: „Selenskyj hat psychische Probleme“
Die Auseinandersetzungen zwischen Ungarn und der Ukraine drohen zu eskalieren. Nun zweifelt man in Ungarn am Gesundheitszustand des ukrainischen Präsidenten. Die Entwicklung ist brisant: Ungarn ist EU-Mitglied und NATO-Staat. Der Konflikt könnte weitreichende Folgen haben.
Es ist der nächste Eklat: Zwischen dem ungarischen Parlamentspräsident Laszlo Kever und dem ukrainischen Präsidentenberater Mychajlo Podoljak kommt es zum offenen Schlagabtausch. „Das einzige ‚Problemland‘ in der europäischen Familie, Herr Laszlo Kever, ist Ungarn, das jegliche Reaktion auf die russischen Gräueltaten in der Ukraine blockiert“, richtete Podoljak dem ungarischen Politiker auf Facebook aus.
„Die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten sind manchmal seltsam“
Zuvor hatte Kever an der psychischen Gesundheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gezweifelt. Dabei kritisierte er vor allem die Art und Weise, in der Selenskyj seine Verbündeten um Hilfe bittet. Diese zeige, dass Selenskyj „psychische Probleme“ habe.
„Die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten sind manchmal seltsam. Normalerweise bittet derjenige, der Hilfe braucht, höflich und beharrlich darum. Aber er bittet, nicht er fordert oder droht. Normalerweise bedroht man Feinde, nicht diejenigen, die man als Freunde haben möchte. Hier gibt es ein persönliches mentales Problem“, erklärte Kever gegenüber der ungarischen Zeitung 444.hu. „Ich kann mich nicht erinnern, dass der Führer eines hilfebedürftigen Landes es gewagt hat, sich gegen irgendjemanden auszusprechen, wie Präsident Selenskyj nicht nur gegen Ungarn, sondern auch gegen die deutsche Bundeskanzlerin gesprochen hat.“
Podoljak: „Ungarn soll sich nicht mit ‚kannibalistischer Haltung‘ brüsten“
Podolyak konterte: „Das offizielle Budapest sollte aufhören, sich mit seiner ‚kannibalistischen‘ Haltung zu brüsten. Solche Aussagen werden Ihnen nicht den besten Platz in den Geschichtsbüchern einbringen”, erklärte er. Und: Ungarn tausche wissentlich die Seelen toter ukrainischer Kinder gegen „Öl-Lebkuchen“ aus. Gemäß Podoljak bittet Selenskyj nur hartnäckig um Unterstützung.
Auch der Präsident des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefanchuk, verurteilte die Aussagen des ungarischen Politikers. „Die ganze demokratische Welt ist überrascht und hat kein Verständnis, allerdings nicht für die Äußerungen von Präsident Selenskyj, sondern durch die Haltung Ungarns“, schrieb er auf Facebook.
Erst vor wenigen Tagen Eklat wegen gescheitertem Öl-Embargo
Zuletzt war es bereits zu massiven Spannungen wegen des gescheiterten Öl-Embargos gegen Russland gekommen. Dieses war an Ungarns Blockade gescheitert und einer anschließenden Kehrtwende der EU-Chefin von der Leyen. Daraufhin drohte die ukrainische Regierung, die Pipelines nach Ungarn zu zerstören – der eXXpress berichtete.
Im Falle einer weiteren Eskalation könnte Orban reagieren und auch Truppen an die ukrainische Grenze schicken.
Auch Israel über Ukraine teilweise verstimmt
Zu Verstimmungen war es in den vergangenen Wochen zeitweise auch zwischen der Ukraine und Israel gekommen. Zum einen sieht Israel bei der Ukraine fehlende geschichtliche Aufarbeitung über die Vertreibung der Juden während des Zweiten Weltkriegs. Auch Vergleiche zwischen Russlands Invasion und dem Holocaust durch Präsident Selenskyj haben Israel vor den Kopf gestoßen. Aber das ist nicht der einzige Grund.
So verlangt die Ukraine von Israel die vollständige Beendigung aller Handelsbeziehungen mit Russland – und die florieren zurzeit – gleichzeitig weitete Kiew seine Beziehungen mit dem Iran aus, und der droht Israel seit Jahren schon unverhohlen mit der Vernichtung.
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