Die steigende Nachfrage nach Elektrizität resultiere nicht nur aus klassischen Industriebereichen, sondern auch aus neuen Verbrauchssektoren wie Elektrofahrzeugen, Rechenzentren und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. Nach Angaben der IEA wird die Stromproduktion der derzeit fast 420 Kernreaktoren weltweit bis 2025 ein neues Rekordniveau erreichen.

Anhaltendes Wachstum trotz Ausstiegsplänen einiger Länder

Obwohl einige Staaten die Kernenergie zurückfahren oder aussteigen, wächst die globale Stromproduktion aus Atomkraft weiter. Japan hat die Reaktoren reaktiviert, in Frankreich sind Wartungsarbeiten abgeschlossen, und zahlreiche neue Anlagen in Ländern wie China, Indien, Korea und verschiedenen europäischen Staaten gehen ans Netz. Derzeit stellt die Kernkraft etwa zehn Prozent der weltweiten Stromerzeugung und ist nach Wasserkraft die zweitgrößte Quelle für emissionsarme Energie.

Abhängigkeit von China und Russland birgt Risiken

Die IEA weist jedoch darauf hin, dass der Ausbau der Kernkraft stark von Technologien und Ressourcen aus China und Russland abhängt. Besonders Uranlieferungen und technische Expertise dieser Länder könnten künftige Abhängigkeiten schaffen. Während China seine Kapazitäten erheblich erweitert, stehen etablierte Atomstromnationen wie die USA und Frankreich vor Herausforderungen wie Kostensteigerungen und Verzögerungen bei der Modernisierung ihrer Anlagen.

Investitionen in die Kernkraft: Staat und Privatwirtschaft gefragt

Traditionell wurde die Kernenergie vor allem durch staatliche Finanzierung vorangetrieben. Die IEA betont jedoch, dass private Investitionen entscheidend sind, um den Ausbau der Atomkraft zu beschleunigen. Bis 2030 müssten sich die globalen Investitionen in diesem Bereich auf etwa 117 Milliarden Euro verdoppeln, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

(Der Artikel erschien zuerst bei unserem Partner-Portal Nius)