Wie aus der Studie von DeZIM hervorgeht, lag bei der jüngsten Bundestagswahl am 23. Februar die Wahlbeteiligung im Kreis der Wähler mit Migrationshintergrund bei 82,5 Prozent. Das sei der höchste Wert seit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990.

Wähler, die ihre Wurzeln in der Türkei, im Nahen Osten oder in Nordafrika haben, gaben ihre Stimme laut DeZIM-Studie vor allem der SPD, der Partei Die Linke und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

In genannter Wählergruppe sei die Wahrscheinlichkeit eines Votums für die SPD um 18,5 Prozentpunkte höher als bei Wählern ohne Migrationshintergrund. Beim BSW gebe es ein Plus von 13,1 Prozentpunkten und bei der Linken um 7,6 Prozentpunkte.

Mit Blick auf die AfD dagegen sei die Wahlwahrscheinlichkeit um 9,4 Prozentpunkte geringer, bei den Grünen um 9,7 Prozentpunkte und bei den Unionsparteien CDU/CSU um 8,1 Prozentpunkte.

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Migranten aus der ehemaligen Sowjetuinion wählen vor allem rechts

Völlig anders ist der DeZIM-Studie zufolge das Wahlverhalten bei Migranten mit Wurzeln in der früheren Sowjetunion. In dieser Wählergruppe liege die Wahrscheinlichkeit, die AfD zu wählen, um 19,4 Prozent höher als im Kreis der Wähler ohne Migrationshintergrund.

Beim BSW gibt es demnach ein Plus um 17,4 Prozentpunkte. Grüne, Linke und SPD schneiden in dieser Gruppe hingegen schlechter ab. Das insgesamt größte Wählerpotenzial haben bei Migranten aus dem ehemaligen Sowjet-Raum allerdings die Unionsparteien CDU/CSU – wie auch bei Menschen ohne Migrationshintergrund.