
Droht Syrien ein neuer Bürgerkrieg? US-Außenminister Rubio schlägt Alarm!
Das Land ist „vielleicht nur Wochen von einem möglichen Zusammenbruch entfernt“. Ein „Bürgerkrieg monumentalen Ausmaßes“ könnte drohen, warnt US-Außenminister Marco Rubio.
Rund sechs Monate nach dem Sturz von Syriens Machthaber Bashar al-Assad warnt US-Außenminister Marco Rubio vor einem neuen Bürgerkrieg im Land. Nach Einschätzung der USA sei die Übergangsregierung unter Staatschef Ahmed al-Shaara „vielleicht nur Wochen (…) von einem möglichen Zusammenbruch entfernt“, sagte Rubio am Dienstag bei einer Senatsanhörung in Washington. Rubio warnte vor einem „Bürgerkrieg monumentalen Ausmaßes“, bei dem das Land auseinanderbrechen könnte.
Sec. Marco Rubio on Syria: “It is our assessment that frankly the transitional authority … are maybe weeks, not many months, away from potential collapse and a full-scale civil war of epic proportions.”
— The Post Millennial (@TPostMillennial) May 20, 2025
pic.twitter.com/KxHecZss9G
Hintergrund seiner Äußerungen sind eine Reihe von bewaffneten Angriffen unter anderem auf die alawitische Minderheit in Syrien, der auch Assad angehörte. Die Warnungen des US-Chefdiplomaten kommen dennoch überraschend. US-Präsident Donald Trump hatte sich vergangene Woche am Rande seiner Reise in die Golfstaaten erstmals mit al-Shaara getroffen und sich danach überschwänglich über den Übergangsstaatschef geäußert, den er einen „Kämpfer“ nannte.

Aufhebung der Sanktionen
Zudem kündigte Trump die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien an, um dem Land den Wiederaufbau und wirtschaftliche Stabilität zu ermöglichen. Die EU einigte sich am Dienstag nach Diplomatenangaben darauf, alle noch verbliebenen Wirtschaftssanktionen gegen das Land aufzuheben. Die Europäer hatten erste Strafmaßnahmen gegen Syrien bereits Ende Februar ausgesetzt.
Die von al-Shaara angeführte islamistische HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppierungen hatten Assad gemeinsam mit anderen Milizen im Dezember nach mehr als 13 Jahren Bürgerkrieg gestürzt. Die HTS ist ein früherer Zweig von Al-Kaida, hatte sich jedoch vor Jahren von dem Terrornetzwerk losgesagt. Der frühere Dschihadist al-Shaara bemüht sich seit seinem Amtsantritt um ein moderateres Image. Religiöse Minderheiten warnen vor ihm und sprechen von einem Wolf im Schafspelz.
Kommentare