
Trotz Krise und Krieg: Unsere Politiker gönnen sich 72 Tage Ferien
Die meisten Österreicher haben nur 25 Tage im Jahr Urlaub, die überaus gut bezahlten Parlamentarier sind 47 Tage länger weg: Beschlüsse gesetzlicher Maßnahmen gegen die extreme Teuerung und die Energiekrise sind erst wieder ab 21. September möglich.
Trotz Ukraine-Krieg und einer drohenden Energie-Krise: Anstatt in den kommenden Wochen dringend benötigte Notfall-Pläne für die österreichische Energieversorgung zu beschließen, gehen unsere Politiker jetzt erst einmal in die Sommerpause. Die letzte Tagung des Nationalrats fand am 11. Juli statt, die nächste ist erst am 21. September geplant – das sind 72 Tage, in denen der Nationalrat nicht zusammenkommt.
Reguläre Parlamentsarbeit wird von Juli bis Mitte September niedergelegt
Zwar könne es auch in den Sommermonaten zu Untersuchungsausschüssen und Sondersitzungen kommen, die reguläre Parlamentsarbeit wird aber niedergelegt, erklärt Parlamentspressesprecher Karl-Heinz Grundböck gegenüber dem eXXpress. “Viele Politiker nutzen die Sommermonate für die Wahlkreisarbeit”, sagt Grundböck. Mit zwei Wochen Vorlauf könnten aber Sondersitzungen einberufen werden.
Einfache Abgeordnete verdienen mehr als 9375 Euro
Das einfache Politikerleben ist auch während der regulären Tagungszeiten nicht unangenehm: Ein Nationalratsabgeordneter erhält 9375 Euro brutto – vierzehn Mal im Jahr. Auch jegliche Spesen wie Fahrtkosten oder Mittagessen werden vom Steuerzahler übernommen. Die Regierungsmitglieder verdienen deutlich mehr, und haben zusätzlich Anspruch auf einen Dienstwagen.
Aufgrund der langen Ferien und der luxuriösen Arbeitsbedingungen fordern nun immer mehr Bürger, die beiden freien Monate einfach nicht zu bezahlen – wie etwa bei Saisonalarbeitern üblich.
Kommentare