Putins Ultimatum fehlgeschlagen: Ukrainische Truppen weigern sich, Mariupol aufzugeben
Trotz der “katastrophalen” und “unmenschlichen” Lage in Mariupol, wo sich rund um das Asow-Stahlwerk die letzte Schlacht um die bitter umkämpfte Hafenstadt abzeichnet, wollen sich die ukrainischen Verteidiger nicht ergeben. Das ukrainische Verteidigungsministerium schlug Russlands Offert sich kampflos zu ergeben um zu überleben, aus.
Die in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol kämpfenden ukrainischen Truppen wollen sich nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums nicht ergeben. Die Einheiten, darunter 400 ausländische Söldner, hätten sich im Stahlwerk Asowstal verschanzt, sagte der Ministeriums-Sprecher, Igor Konaschenkow, am Sonntag in Moskau. Die Regierung in Kiew habe ihnen untersagt, die Waffen niederzulegen. Zuvor hatte Moskau ein Ultimatum gestellt.
A true "300" story in Mariupol.
— Expat in Kyiv (@expatua) April 16, 2022
Isolated, outnumbered 6 to 1, some of the remaining Ukrainians, fending off waves of Russians, Chechens, Abkhazians and Wagner mercenaries for 50 days, no reinforcements, supplies during almost whole period.
Asking, every day for heavy weapons.. pic.twitter.com/yr8GYuOQWX
Den Soldaten wurde im Fall einer Kapitulation zugesichert, sie würden am Leben bleiben. “Im Fall einer weiteren Gegenwehr werden sie alle vernichtet”, so Konaschenkow. Nach russischen Angaben sollen in dem Werk etwa 2.500 Kämpfer sein, die die Stadt gegen eine komplette Eroberung verteidigen wollen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte wiederholt erklärt, alles für eine Rettung der strategisch wichtigen Stadt tun zu wollen. Er forderte vom Westen Panzer und andere schwere Waffen, um den Osten der Ukraine zu verteidigen. Mariupol liegt im Gebiet Donezk, das prorussische Separatisten mit russischer Hilfe komplett unter ihre Kontrolle bringen wollen.
A true "300" story in Mariupol.
— Expat in Kyiv (@expatua) April 16, 2022
Isolated, outnumbered 6 to 1, some of the remaining Ukrainians, fending off waves of Russians, Chechens, Abkhazians and Wagner mercenaries for 50 days, no reinforcements, supplies during almost whole period.
Asking, every day for heavy weapons.. pic.twitter.com/yr8GYuOQWX
Nach Darstellung des russischen Generalmajors Konaschenkow kämpfen in der Ukraine noch rund 4.877 Söldner, die meisten von ihnen aus Polen, den USA, Kanada und Rumänien. Hunderte gebe es auch aus Großbritannien und der Südkaukasusrepublik Georgien. Mehr als 1.000 ausländische Kämpfer seien bisher getötet worden, sagte er. Von unabhängiger Seite überprüfbar waren diese Angaben nicht.
Der Vizebürgermeister von Kiew, Mykola Poworosnyk, erklärte unterdessen, dass russische Attacken auf die ukrainische Hauptstadt von der Luftverteidigung abgewehrt wurden. Es habe keine Explosionen in der Hauptstadt gegeben, meinte er. Bei einem Raketenangriff auf Browary, einen Vorort von Kiew, wurde nach Angaben des örtlichen Bürgermeisters Igor Saposchko Infrastruktur zerstört. Russischen Angaben zufolge soll bei dem Angriff eine Munitionsfabrik zerstört worden sein. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA.
Einnahme Mariupols als Hauptziel der russischen Operationen im Osten
Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Großraum Kiew konzentriert sich das russische Militär auf die Eroberung von Gebieten im Süden und im Osten der Ukraine. Ein Hauptziel ist die Einnahme Mariupols. Die Stadt am Asowschen Meer gilt als strategisch wichtig. Sie liegt zwischen den pro-russischen, selbst ernannten Volksrepubliken von Luhansk und Donezk und der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim.
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