Trump begeistert in Tokio – und lobt Japans rechtsnationale Premierministerin Takaichi
Ein historisches Treffen in Tokio: Donald Trump und Japans Premierministerin Sanae Takaichi zeigen demonstrativ Einigkeit – und senden ein starkes Signal an Peking. Mehrere Videos des Treffens gehen viral, darunter Szenen, in denen Trump an Bord eine US-Flugzeugträgers seinen legendären „YMCA“-Tanz aufführt.
US-Präsident Donald Trump (l.) und Japans Premierministerin Sanae Takaichi kommen an Bord des Flugzeugträgers USS George Washington im US-Marinestützpunkt Yokosuka an. APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS
Donald Trump wurde bei seinem Japan-Besuch begeistert empfangen: Mit großem Respekt lobte er die neue rechtsnationale Premierministerin Sanae Takaichi – die erste Frau an der Spitze der japanischen Regierung – und kündigte eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen Washington und Tokio an. Beide Seiten wollen im Militärbereich, in der Energiepolitik und bei Seltenen Erden enger kooperieren, um China die Stirn zu bieten.
Beide Regierungen veröffentlichten am Rande des Besuchs eine Liste von Projekten in den Bereichen Energie, Künstliche Intelligenz und kritische Mineralien. Japanische Unternehmen planen Investitionen von bis zu 400 Milliarden Dollar (343,64 Milliarden Euro). Dies knüpft an eine frühere Zusage Japans im Rahmen der Zollverhandlungen mit den USA an.
Um die angedrohten US-Strafzölle einzudämmen, hatte die Regierung in Tokio zugesagt, Investitionen, Kredite und Garantien im Wert von 550 Milliarden Dollar bereitzustellen. Takaichi überreichte Trump zudem eine Karte, die die wichtigsten Investitionen japanischer Firmen in den Vereinigten Staaten seit seinem letzten Besuch im Jahr 2009 zeigt.
Japan sucht Gegengewicht zu China
Japan ist sicherheitspolitisch weiterhin auf den Schutz der USA angewiesen – insbesondere angesichts eines zunehmend selbstbewussten China und Russland. Trump und Ministerpräsidentin Takaichi flogen mit dem Präsidentenhubschrauber zum atomgetriebenen US-Flugzeugträger George Washington, der am Marinestützpunkt Yokosuka nahe Tokio vor Anker lag. Die lang erwartete Auslieferung der US-Raketen für Japans F-35-Kampfjets werde noch in dieser Woche beginnen, kündigte Trump an.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll am Mittwoch Gespräche mit seinem japanischen Amtskollegen Shinjiro Koizumi führen. Takaichi betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit Partnern wie Südkorea, Australien, Indien und den Philippinen. Außerdem habe sie mit dem US-Präsidenten über die Lage in der Ukraine und im Nahen Osten gesprochen.
Trump lobte Japans Bereitschaft, mehr amerikanische Waffen zu kaufen. Takaichi wiederum würdigte seine Rolle bei der Vermittlung von Waffenstillständen zwischen Kambodscha und Thailand sowie zwischen Israel und der Hamas – „beispiellose Leistungen“, wie sie sagte. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte, die japanische Ministerpräsidentin wolle ihn für den Friedensnobelpreis vorschlagen.
Japan will Verteidigung "fundamental" stärken
Takaichi bekräftigte: Japan sei entschlossen, seine Verteidigungsfähigkeiten „fundamental“ zu stärken. „Japan ist bereit, noch proaktiver zum Frieden und zur Stabilität in der Region beizutragen.“ Trump beschwor in seiner anschließenden Rede vor US-Soldaten an Bord mit martialischer Sprache die Stärke der US-Marine und des Militärs. „Niemand hat unsere Waffen, und schon sehr bald wird es noch stärker und mächtiger sein als je zuvor.“
Präsident Trump würdigte die japanische Premierministerin an Bord des amerikanischen Flugzeugträgers USS George Washington. Anschließend vergaß er nicht, seinen Besuch mit seinem seit dem Wahlkampf bekannten Tanz zu den Klängen des Songs „YMCA“ zu beenden.
Die USA und Japan unterzeichneten ein Abkommen zur besseren Versorgung mit kritischen Mineralien und Seltenen Erden. Beide Länder versuchen, Chinas Dominanz in einigen Bereichen wichtiger elektronischer Komponenten zu verringern. Japan gilt mit seiner strategischen Bevorratung kritischer Rohstoffe als Vorbild unter den westlichen Industrienationen.
250 Kirschbäume als Geschenk
Trump erhielt außerdem ein außergewöhnliches Geschenk für sein Land: Japan will der Hauptstadt Washington 250 Kirschbäume stiften – als symbolische Geste zum 250. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit im kommenden Jahr, wie Takaichi ankündigte. Kirschbäume sind in Washington ein beliebtes Fotomotiv: Während der Blütezeit verwandeln sie die Stadt in ein Meer aus Rosa und Weiß. Das Feiern der Kirschblüte ist in Japan eine jahrhundertealte Tradition.
Der US-Präsident hatte seine Reise am Sonntag in Malaysia begonnen und war am Montag nach Japan weitergereist, wo er zunächst im Kaiserpalast empfangen wurde. Zum Abschluss seiner Asienreise will Trump am Donnerstag in Südkorea Chinas Staatschef Xi Jinping treffen – mit dem Ziel, eine neue Handelsvereinbarung zu besiegeln.
Kommentare