Atom-Schock aus Washington! Mitten im Hubschrauberflug nach Busan, wo der US-Präsident Chinas Staatschef Xi zu Handelsgesprächen traf, platzte die Nachricht: „Wegen der Testprogramme anderer Länder habe ich dem Department of War befohlen, unsere Atomwaffen auf gleicher Basis zu testen. Der Prozess beginnt sofort.“

Der letzte US-Atomtest fand 1992 statt. Jetzt will Trump das jahrzehntelange Moratorium beenden – und China wie Russland signalisieren: Amerika zieht nach.

Reaktionen aus Moskau und Peking

Der Kreml reagierte überrascht: „Bislang wussten wir nicht, dass irgendjemand Atomwaffen testet“, erklärte Sprecher Dmitri Peskow. Moskau stellte klar: Die jüngsten Erprobungen der Superwaffen „Burewestnik“ (Marschflugkörper) und „Poseidon“ (nuklearer Torpedo) liefen ohne Sprengköpfe ab. Gleichzeitig ließ Präsident Putin erkennen: Sollte eine Atommacht testen, werde Russland nachziehen.

China wiederum mahnte die USA, ihre Verpflichtungen einzuhalten und die „strategische Stabilität“ nicht zu gefährden. Peking verwies dabei auf das internationale Testmoratorium.

Trump (l.) spricht auf der Gimhae Air Base in Busan mit Jinping, um den Handelskrieg zu beenden. APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Kontrolleure und Experten schlagen Alarm

Die Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization (CTBTO) warnte prompt: Jeder explosive Atomtest – von wem auch immer – wäre ein „schwerer Schlag für Frieden und Sicherheit“. Das globale Überwachungssystem sei einsatzbereit.

Arms-Control-Experten verweisen zudem auf die Realität: Selbst wenn Trump explosive Tests meint, würden diese mindestens 36 Monate Vorbereitung brauchen – inklusive Personal, Technik und Standort Nevada.

Besonders in Nevada, wo seit Jahrzehnten getestet wurde, ist der Widerstand groß. Die demokratische Abgeordnete Dina Titus kündigte sofort ein Gesetz an, um Tests zu stoppen.  Auch Senatorin Jacky Rosen nannte Trumps Vorstoß „leichtsinnig und gefährlich“. Nevada war bereits Schauplatz zahlreicher Testserien während des Kalten Krieges.

Hintergrund: Wettrüsten mit China und Russland

Chinas Atomarsenal ist in nur fünf Jahren von rund 300 auf 600 Sprengköpfe angewachsen – und könnte laut Schätzungen bis 2030 die Marke von 1.000 überschreiten. Russland verfügt derzeit über rund 5.580 Sprengköpfe, die USA über 5.225.

Mit den jüngsten Tests von Poseidon und Burewestnik wollte Putin Stärke demonstrieren. Trump wiederum macht klar: Washington wird „auf gleicher Basis“ handeln und nicht hinter China oder Russland zurückfallen.

Die Rückkehr der USA zu Atomtests wäre aber eine weltpolitische Zeitenwende. Noch ist offen, ob es sich um explosive Sprengkopf-Tests handelt oder um Flugtests von Trägersystemen. Klar ist: Trumps Entscheidung setzt China und Russland unter Druck.