Ukraine: Alle Frauen und Kinder aus Stahlwerk in Mariupol evakuiert
Aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind die letzten Frauen, Kinder und älteren Menschen evakuiert worden. Das bestätigte die ukrainische Regierung. Unklar ist, ob in der Stadt unter den verbliebenen Männern noch Zivilisten sind.
Aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind offiziellen Angaben zufolge die letzten Frauen, Kinder und älteren Menschen evakuiert worden. “Dieser Teil der humanitären Operation in Mariupol ist abgeschlossen”, schrieb die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag im Nachrichtendienst Telegram. Ob unter den verbliebenen Männern noch Zivilisten sind, ließ sie zunächst offen.
Mehrstündige Feuerpausen ermöglichten Evakuation
Auf dem Werksgelände haben sich weiter die letzten verbliebenen ukrainischen Kämpfer verschanzt, die sich den russischen Truppen entgegen stellen. Zuvor hatten bereits die prorussischen Separatisten, die an der Seite Moskaus kämpfen, über die Evakuierung von 50 Zivilisten informiert. In anderen Teilen Mariupols, wo vor dem Krieg mehr als 400.000 Menschen lebten, sollen allerdings noch weitere Menschen ausharren.
Die jüngste Evakuierungsmission kam mit Hilfe der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zustande. Russlands Militär hatte dafür seit Donnerstag jeden Tag mehrstündige Feuerpausen in der völlig zerstörten Stadt am Asowschen Meer zugesichert. Die letzte sollte am Samstagabend enden. Beobachter gehen davon aus, dass der Kreml Azovstal so schnell wie möglich einnehmen will, um am kommenden Montag – dem 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland – die Eroberung Mariupols verkünden zu können.
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