
Ukraine: Doch kein rascher Frieden? Trump-Team nennt neues Datum für Kriegsende
Innerhalb von 24 Stunden werde er die Kämpfe in der Ukraine beenden, hatte der designierte US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf angekündigt. Dass es in diesem Tempo auch zu einer Einigung kommt, dürfte aber illusorisch sein. Trumps Mitarbeiter verraten nun, mit welchem Zeitrahmen sie rechnen und wie ein Deal aussehen könnte.

Mehrere Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump haben sich auf einen Zeitrahmen von mindestens mehreren Monaten für die Aushandlung eines Abkommens zur Beilegung des Russland-Ukraine-Krieges eingestellt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei Mitarbeiter Trumps, die direkt mit dem designierten Präsidenten über den Krieg gesprochen haben.
Trump hatte zuvor versprochen, den Krieg Russlands gegen die Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Etwas anders klingt das heute: Keith Kellogg, den Trump zum Sondergesandten für Frieden in der Ukraine ernannt hat, erklärte, dass die Trump-Administration beabsichtige, den Krieg Russlands gegen die Ukraine innerhalb 100 Tagen nach der Amtseinführung zu beenden – also bis 30. April.
Trump zu Treffen mit Putin bereit
Trumps Wahlversprechen habe nicht die Komplexität des Krieges und die Zeit berücksichtigt, die es dauern würde, eine neue Regierung zu bilden, erklärten dessen beide anonymen Mitarbeiter. Der designierte Präsident hatte auch seine Bereitschaft bekundet, sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, um den Prozess zur Ausarbeitung eines möglichen Friedensabkommens einzuleiten.
Kellogg soll nach Trumps Amtseinführung am 20. Jänner auch ukrainische Regierungsvertreter treffen und andere europäische Hauptstädte besuchen, um über den Krieg zu sprechen. Trump hat mehr europäische Führung gefordert, um den Krieg zu beenden, einschließlich des Einsatzes europäischer Friedenstruppen.

Marco Rubio: Zugeständnissen von beiden Seiten nötig
Marco Rubio, Trumps Kandidat für das Amt des Außenministers, sagte am Montag, beide Seiten müssten „realistisch“ sein, wenn es zu einem Waffenstillstandsabkommen kommen solle. Rubio schlug vor, dass ein Zugeständnis Russlands darin bestehen könnte, nicht weiter vorzurücken, während das Zugeständnis der Ukraine darin bestehen könnte, die derzeit von Russland besetzten Gebiete aufzugeben.
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die USA könnten bei den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland nicht als neutraler Vermittler auftreten und würden Russland als Aggressor anerkennen.
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