
Ukraine-Krieg: Russische Armee hat Bürgermeister von Melitopol entführt
Der Bürgermeister von Melitopol Iwan Fedorow wollte nicht mit den russischen Besatzungskräften “kooperieren”, sagt die ukrainische Präsidialverwaltung. Deshalb wurde er entführt. Auf einem Video sieht man zehn Soldaten, die einen Mann, dessen Kopf in einem schwarzen Sack steckt, abführen.
Russische Soldaten haben ukrainischen Angaben zufolge den Bürgermeister der besetzten südukrainischen Stadt Melitopol entführt. Iwan Fedorow sei am Freitag bei einem Besuch des Krisenzentrums von Melitopol von einer Gruppe von “zehn Besatzern” verschleppt worden, als er sich um Versorgungsfragen kümmern wollte, teilte das ukrainische Parlament auf Twitter mit. “Er weigerte sich, mit dem Feind zu kooperieren”, hieß es in der Twitter-Nachricht.
The mayor of #Melitopol Ivan Fedorov was kidnapped, said Anton Gerashchenko
— NEXTA (@nexta_tv) March 11, 2022
According to him, Fyodorov refused to cooperate with the Russian military occupying the city. He was detained at the city crisis center, where he was in charge of the city's life support. pic.twitter.com/mCzfCzDWzQ
Der stellvertretende Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kirillo Timoschenko, veröffentlichte im Messengerdienst Telegram ein Video, auf dem Soldaten in einiger Entfernung aus einem Gebäude kommen und dabei einen schwarzgekleideten Mann mit sich führen, dessen Kopf offenbar in einem schwarzen Sack steckt.
Melitopol hatte vor der russischen Invasion am 24. Februar etwas mehr als 150.000 Einwohner. Die Stadt liegt rund 120 Kilometer südlich von Saporischschja, dessen Atomkraftwerk ebenfalls von russischen Truppen besetzt wurde. Nach Angaben des Parlaments in Kiew war bereits vor einigen Tagen die stellvertretende Vorsitzende des Regionalrats von Saporischschja, Leyla Ibragimowa, entführt und wieder freigelassen worden.
Ukraine wirft russischen Truppen die Tötung von Zivilisten in Wohnvierteln vor
Der Statistik der Vereinten Nationen zufolge sind bisher landesweit etwas mehr als 560 tote Zivilisten belegt. Ukrainischen Angaben zufolge wurden in Mariupol hingegen deutlich mehr, nämlich 1582 Zivilisten von russischen Truppen in den zwölf Tagen seit der Blockade der Stadt getötet. Mariupol braucht dringend Lebensmittel und Trinkwasser, sagt die Stadt. Heizung und Strom sind ausgefallen. Viele Einwohner suchen in Kellern Schutz vor Angriffen. Auch am Freitag habe ein Hilfskonvoi aus der Stadt Saporischschja nicht bis nach Mariupol vordringen können, meldete die Agentur Ukrinform.
Es zirkulierten in den vergangenen Tagen ebenso Videos von protestierenden Bürgern in Mariupol.
🇺🇦 Melitopol is Ukraine! pic.twitter.com/bxtz4v4Kvm
— KyivPost (@KyivPost) March 10, 2022
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