Ukrainische Kriegsflüchtlinge: Hunderttausende sind Sozialhilfeempfänger
Angesichts des Zustroms von mehr als einer Million ukrainischen Kriegsflüchtlingen muss der deutsche Sozialstaat eine enorme Bürde stemmen. Die Zahl der ukrainischen Sozialhilfeempfänger in Deutschland ist seit Kriegsbeginn um nicht weniger als 587.000 auf 604.000 gestiegen.
604.000 Ukrainer leben in Deutschland derzeit von der Sozialhilfe. Das berichtet die Bundesagentur für Arbeit (BA) unter der Leitung der ehemaligen SPD-Chefin Andrea Nahles. Hauptaufgabe der Behörde ist es, Hunderttausende Flüchtlinge an einstellungswillige Unternehmen zu vermitteln. Wie die BA vorrechnet, befinden sich im Kreis der 604.0000 ukrainischen Sozialhilfeempfänger „399.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter“, 204.000 Menschen, vornehmlich Kinder, fallen nicht in diese Kategorie. Zum Vergleich: Vor dem Ausbruch des Ukrainekriegs am 24. Februar bezogen 17.000 Ukrainer eine Grundsicherung in Deutschland. Ihre Zahl nahm demnach um 587.000 zu.
109.000 Ukrainer gehen einem Vollzeitjob nach
Immerhin haben laut BA „inzwischen viele Ukrainerinnen und Ukrainer eine Beschäftigung finden können. Im August 2022 – aktuellere Ergebnisse liegen noch nicht vor – sind nach vorläufigen hochgerechneten Daten 109.000 Ukrainerinnen und Ukrainer einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen“, heißt es. Vor Kriegsbeginn im Februar seien noch „57.000 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt“ gewesen. „Das Plus von 51.000 kann im Wesentlichen auf die Kriegsflüchtlinge zurückgeführt werden.“ Außerdem gingen im August 25.000 Ukrainer einer geringfügigen Beschäftigung nach – 17.000 mehr als vor Kriegsbeginn. Unterm Strich gibt es also inzwischen 68.000 ukrainische Arbeitnehmer mehr als vor der Fluchtwelle.
Russlands Einmarsch in die Ukraine hat nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zur größten Vertreibung von Personen seit Jahrzehnten geführt. „Etwa 14 Millionen Menschen wurden seit dem 24. Februar aus ihren Häusern vertrieben“, sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi am Mittwoch in New York. Und die Situation verbessere sich vor einem mutmaßlich harten Winter nicht.
Die Regelsätze in der deutschen Grundsicherung (Sozialhilfe):
→ Alleinstehende Erwachsene bekommen 449,– € monatlich.
→ Für Ehepaare und Paare, die eheähnlich leben, liegt die Grundsicherung bei 809,– € monatlich.
→ Die Leistungen für Kinder von 14 bis 17 Jahren liegen bei 376,– €.
→ 6-jährige bis 13-jährige Kinder bekommen 311,– €.
→ 0-jährige bis 5-jährige Kinder kriegen 285,– € Grundsicherung monatlich.
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