Putin-Freund gefangen: Ukraine will Medwetschuk gegen Kriegsgefangene tauschen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vermeldete Dienstagnacht, dass der ukrainische Geheimdienst SBU den bekannten prorussischen Abgeordneten und Geschäftsmann Viktor Medwedtschuk festgenommen habe. Selenskyj schlug vor, den Oligarchen gegen ukrainische Kriegsgefangene auszutauschen.
In den 1990er Jahren gehörte Medwedtschuk zu den Anführern des sogenannten “Kiewer Clans”, ein Syndikat ukrainischer Großindustrieller und galt als einer der einflussreichsten und wichtigsten pro-russischen Politiker des Landes. Laut seiner Aussage ist der russische Präsident Patenonkel seiner jüngsten Tochter.
Auch wenn man seine genauen Vermögenswerte nicht kennt, wurde zum Beispiel im August 2015 bekannt, dass er sich trotz der gegen ihn verhängten Sanktionen die Yacht “Royal Romance” für 214 Millionen Euro gekauft hatte.
2021 wurde gegen ihn wegen mutmaßlichen Hochverrats und der “illegalen Ausbeutung natürlicher Ressourcen” auf der von Russland annektierten Krim ermittelt. Als Folge wurde er unter Hausarrest gestellt und mit einer Fußfessel ausgestattet. Derzeit läuft ein Hochverratsverfahren gegen ihn. Zu Beginn des Ukrainekriegs soll er geflüchtet sein.
Seit Jahren umstrittenen Person der ukrainischen Politik
Wladimir Putin hatte in den vergangenen Jahren immer wieder verärgert auf die Ermittlungen und die Behandlung Medwedtschuks reagiert. Die aktuelle Festnahme wollte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow allerdings nicht kommentieren. Ebensowenig nahm er zu Selenskyjs Vorschlag zu einem Gefangenenaustausch Stellung. “Ich schlage der Russischen Föderation vor, diesen Typen von euch gegen unsere Jungs und Mädchen auszutauschen, die sich derzeit in russischer Gefangenschaft befinden”, hatte der ukrainische Präsident Dienstagnacht auf Telegram geschrieben.
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